„Übertrifft die Anforderungen“
Der glänzende Lügner und selbsternannte Arzt Gert Uwe Postel ist zu vier Jahren Haft verurteilt. Er hinterläßt verunsicherte Mediziner und Juristen – und eine Ahnung davon, wie einer von sich selbst getrieben werden kann ■ Aus Leipzig Jens Rübsam
25.1.1999
Der Gesamtschullehrer als Zeitbombe
Zwei Männer reden sich in Rage vor lauter abgrundtiefem Haß auf ihre Ex-Frauen. Die Rachegelüste und Mordabsichten des einen sind überall bekannt – aber alle hören weg. Dann explodiert die selbstgebastelte Autobombe ■ Aus Köln Bernd Müllender
18.11.1998
„Wir gehören nur zum Mobiliar“
Zwei Jahre lang hat Annelie Lotriet für Südafrikas Wahrheitskommission simultan übersetzt. Ihre Muttersprache ist Afrikaans, die Sprache der Täter ■ Aus Johannesburg Kordula Doerfler
27.10.1998
Bomben für die Befreiung
Vor Südafrikas Wahrheitskommission beantragen ehemalige Guerillakämpfer des ANC Amnestie für Anschläge in den achtziger Jahren. Aber wie kann einer seine Taten bereuen, der die Geschichte auf seiner Seite weiß? ■ Aus Pretoria Kordula Doerfler
8.10.1998
Einmal wahnsinnig berühmt werden
In Berlin steht der Journalist Dietmar J. wegen versuchten Mordes an einer Frau vor Gericht. Der karrierebewußte Publizist hat ein langes Vorstrafenregister als Sexualstraftäter und führte seit vielen Jahren ein Doppelleben ■ Von Plutonia Plarre
30.9.1998
Petra Nummer zwei hat ausgedient
Der Drückermord-Prozeß ist zu Ende. Die kaputten Biographien der Angeklagten und das Milieu der Zeitungswerber führten zu einem der grausamsten Morde der Nachkriegsgeschichte ■ Von Hilmar Höhn
8.5.1998
Kurzer Prozeß nach dem Schlußpfiff
Mit „Beschleunigten Verfahren“ geht die Justiz im bayerischen Fürth gegen Fußballrowdys vor. Im Schnitt dauert es knapp 28 Minuten bis zum Urteil. Staatsanwalt, Richter und selbst Angeklagte zeigen sich zufrieden ■ Aus Fürth Bernd Siegler
7.5.1998
Ein Hundeleben für ein Abonnement
Das Drückermilieu ist ein schwer zu lichtendes Gestrüpp von Abhängigkeiten, das viele in die Verzweiflung stürzt und wenige profitieren läßt. Heute beginnt der Prozeß um die brutalen Morde an zwei Drückern im letzten Jahr ■ Von Hilmar Höhn
15.4.1998
Stochern im Nebel des Völkermordes
Das Ruanda-Tribunal in Arusha versucht mit geringen Mitteln und unzureichender juristischer Handhabe, den Verantwortlichen für den Genozid den Prozeß zu machen. Die Schwierigkeiten sind größer als die Möglichkeiten ■ Aus Arusha Peter Böhm
31.3.1998
Fasern, Speichel, eine Kippe
Im Prozeß gegen Rainer und Sven Körppen, die Entführer und mutmaßlichen Mörder von Jakub Fiszman, belasten immer neue und gesicherte Indizien vor allem den Vater schwer ■ Von Heide Platen
5.2.1998
Die Vergangenheit im Zeugenstand
Der Pfarrer und Friedensaktivist Klaus Geyer wird verdächtigt, seine Frau Veronika erschlagen zu haben. Der kritische Theologe beteuert seine Unschuld. Seine Weggefährten glauben ihm. Heute beginnt in Braunschweig der Prozeß ■ Von Patrik Schwarz
2.2.1998
Feuchte Hände und nobles Ambiente
Schwimmbad und Kamin im Haus. Handelt es sich um legale Methoden, Steuern zu sparen, oder geht es um Steuerhinterziehung? Über diese Frage verhandelt das Landgericht Mannheim. Angeklagt ist ein honoriger Bauunternehmer ■ Von Hilmar Höhn
22.12.1997
Carlos genießt seinen letzten Auftritt
Im Prozeß gegen Ilich Ramirez Sánchez alias Carlos beherrscht der Angeklagte voller Lust an der Inszenierung das Geschehen. Er doziert, verbessert, erklärt, verteidigt – und vergrault nacheinander all seine Rechtsanwälte ■ Aus Paris Dorothea Hahn
19.12.1997