Im Zuge der Globalisierung verschwindet der Nationalstaat, sagen viele. Doch das stimmt nicht. Der Staat delegiert Aufgaben und erledigt manches anders als bisher. Das ist ein Wandel – kein Ende, so Stephan Leibfried
Wer den Markt alles regeln lässt, der wird selbst zur Ware, glaubt der einstige SPD-Vordenker Erhard Eppler. Der Sozialstaat kann jedoch nur gerettet werden, wenn sich die EU auf gemeinsame Standards verständigt
In Skandinavien gelingt scheinbar die Quadratur des Kreises: Wachstum und soziale Sicherheit, hohe Steuern und konkurrenzfähige Ökonomie. Das glückt, weil viel in Bildung investiert wird, so der Sozialwissenschaftler Joakim Palme
Der Aufstand der Migranten-Kids in Frankreich ist mit dem Ausnahmezustand nicht zu bekämpfen.Die Gesellschaft, so der Soziologe Michel Pialoux, muss ihnen mehr als nur den Gang zum Arbeitsamt anbieten
Eine CDU-geführte Regierung wird das fortsetzen, was Gerhard Schröder angefangen hat: die Deformation des Sozialstaats und die Entsolidarisierung. Ein Drittel der Bevölkerung ist im Parlament gar nicht mehr repräsentiert
Die französischen Gegner der EU-Verfassung idealisieren den Nationalstaat, sagt der Rechtswissenschaftler Ulrich Mückenberger. Und erst ihr Nein macht die EU tatsächlich zum ökonomischen Projekt
Arbeitstexte (IV): Die Arbeitsmarktpolitik in Deutschland beruht auf Gewissheiten, die seit der Französischen Revolution gelten – und die es dringend neu zu formulieren gilt
Höhere Gehälter mit höheren Beiträgen versehen, Beamte einbeziehen, andere Vermögenswertebeachten – das ist keine neue „Bürgerversicherung“, sondern eine überfällige Reparatur der alten Sozialversicherung
Hartz IV wird zum Symbol für die Fehler von Rot-Grün: unten kürzen, oben die Steuern senken. Der Protest dagegen ist mehr als richtig – und wird noch stärker. Denn die Unternehmer glauben offenbar, der Sozialstaat werde versteigert