Europa ist noch weit entfernt davon, einig zu sein. Das wird so bleiben, wenn Politiker wie Bürger die emotionale Dimension des Einigungsprozesses nicht akzeptieren
In der arabischen Politik dominieren noch diktatorische Regime. Aber die Reformdebatte in den Zivilgesellschaften zeigt: Islam und liberale Demokratie sind vereinbar
Das Kernproblem Israels ist die Diskriminierung der Palästinenser: Sobald einer Gruppe ihre Rechte verweigert werden, lässt sich der Diskurs der Ablehnung nicht mehr beenden
Die Bedenkenlosigkeit, mit der Politiker den Nationalsozialismus zitieren, zeugt nicht von ihrer rechten Gesinnung, sondern von einem Wandel der deutschen Erinnerungskultur
Vielleicht haben wir eine schlechte Regierung. Aber das ist noch lange kein Grund, die gefährlichen Klischees des typisch deutschen Antiparteien-Affektes wieder zu beleben
Berliner Agenda (5): Es spricht nichts dagegen, gute Ideen vorteilhaft darzustellen. Aber dazu müssen sie erst mal da sein. Höchste „Zeit für Taten“ also – da hat Stoiber Recht
Die Globalisierung muss nicht nur den Reichen nutzen. Das glauben zumindest die Ökonomen Robert Reich, Noreena Hertz und Joseph Stiglitz. In ihren Büchern machen sie der Politik fundierte Reformvorschläge. Es lohnte, sie bald aufzugreifen
Larry Siedentops Thesen über die künftige „Demokratie in Europa“ sind intelligent und anregend – aber leider zu abstrakt. Sicher ist nur eins: Wenn’s mit dem europäischen Föderalismus nichts wird, sind die Franzosen schuld. Kein Wunder, dass das Buch in Frankreich noch nicht erschienen ist