Die Kriegsverbrechen in Ruanda und im ehemaligen Jugoslawien werden weiter aufgearbeitet. Beobachter der UN-Tribunale ziehen in beiden Fällen eine gemischte Bilanz.
Der Internationale Gerichtshof hat in einem Schiedsspruch zum Grenzverlauf zwischen Nord- und Südsudan die Ölquellen Khartum zugeordnet. Das wird dem Südsudan nicht gefallen.
Auf Druck der Straße wie auch der USA hat die Regierung den Obersten Richter wieder eingesetzt. Die Opposition geht gestärkt aus dem Konflikt und gibt sich demokratischer als sie ist.
Im aktuellen Streit mit Verfassungsgerichtspräsident Papier ist Schäuble im Unrecht. Doch Karlsruhe darf sich nicht als Zwischen-Gesetzgeber etablieren - auf Kosten der Politik.
In Russland gibt sich die Staatsanwaltschaft wie zu Sowjetzeiten, als sei sie die Richterin. Dass sie im Fall Politkowskaja unterlag, ist nur dem Mut der Geschworenen zu verdanken.
Afrikas Regierende sind entschieden gegen einen Haftbefehl gegen Sudans Präsidenten Baschir durch das Haager Tribunal. Kein Wunder - denn sie könnten die nächsten auf der Liste sein.
Nach den Morden in Moskau und Wien steht zu befürchten, dass Kritiker des tschetschenischen Machtapparates erst einmal schweigen werden. Sie müssten besser geschützt werden.
Der Korruptionsvorwurf gegen ANC-Chef Zuma darf aufrecht erhalten werden, so ein Gericht. Daran zeigt sich die Belastbarkeit der Institutionen im Post-Apartheid-Südafrika.
Die Auslieferung von Radovan Karadzic ist ein erster Schritt. Jetzt muss die vom ihm geschaffene ethnische Zergliederung von Bosnien und Herzegowina revidiert werden.
Chefankläger Luis Moreno-Ocampo hatte keine andere Wahl, als einen Haftantrag gegen Sudans Staatschef zu stellen. Festgesetzt wird der aber wohl nie. Sudan erkennt Den Haag nicht an.