Die geplante Entschädigung ist mit 5.000 Euro sehr gering, doch immerhin haben sich die Jesuiten damit als Erste überhaupt zu materiellen Entschädigungen durchgerungen.
Ex-Generalstaatsanwalt Karge riet im Fernsehen Vergewaltigungsopfern pauschal davon ab, den Rechtsweg zu suchen. Das verdient sorgsame Berichterstattung.
In der medialen Beschäftigung mit dem Skandal in der katholischen Kirche wird ein Moment der Ermüdung immer stärker. Der Missbrauchsskandal muss die Kirche aber weiter beschäftigen.
Zumindest deutsche Aktivisten und Politiker müssen eine Öffnungsklausel in der geplanten EU-Richtlinie durchsetzen. Dann könnte wenigstens Deutschland auf Netzsperren verzichten.
Der Kern des Skandals bleibt trotz Hirtenbrief: Der Papst scheut trotz aller warmen Worte für die Opfer nach wie vor eine Debatte über die Sexualmoral der Kirche.
Es wäre falsch, von der Kirche zu verlangen, künftig die Strafanzeige verbindlich vorzuschreiben. Stattdessen müssen übergriffige Priester wirkungsvoll aus dem Verkehr gezogen werden.