LANDWIRTSCHAFTDie Nachfrage nach Bioprodukten steigt. Aber die Anbaufläche in Deutschland wächst erstmals nicht mehr. Bauern setzen auf die lukrativere Produktion für Biogas. Wer nicht nur ökologisch heizen, sondern auch essen will, muss Importobst kaufen ▶SEITE 2
Eine Verstaatlichung der Biokontrolle würde viele Probleme vermeiden. Doch nötig ist das nicht. Die Aufsicht über die privaten Kontrolleure muss verbessert werden.
EIER Im Zentrum vieler Medienberichte über den neuesten Hühnerzüchter-Skandal stehen Höfe, die ökologisch produzieren. Aber die meisten Ermittlungen richten sich gegen konventionelle Betriebe ➤ Seite 4
TIERSCHUTZ In der Bio-Branche sind Ställe mit 24.000 Hühnern die Regel. Was hat diese Massentierhaltung noch mit Bio zu tun? Nichts, sagt Bio-Hühner-Bauer Walter Höhne: „Das Huhn ist nur noch ein Produktionsfaktor“ ➤ Seite 3
LANDWIRTSCHAFT Bio ist kaum gesünder als konventionelle Kost, die Tierhaltung ähnelt oft der in der Agrarindustrie. Die Biobranche pocht darauf, dass Mensch und Umwelt trotzdem vom Biolandbau profitieren
Eigentlich ist es eine großartige Sache, dass Bio im Mainstream angekommen ist. Allerdings sind die staatlichen EU-Biosiegel keine verlässliche Garantie.
In der Wirtschaftskrise geht der Trend zum Discounter. Den Umsätzen an Bioprodukten tut das keinen Abbruch, weil die Biobranche den richtigen Schritt gemacht hat.
Es ist unklug, den Öko-Betrug des Bioputenbarons Franzsander als Einzelfall herunterzuspielen - denn darunter leidet die Glaubwürdigkeit der Ökobewegung.
Das Prinzip "Bio für alle" - und alle Geschmäcker - birgt zwar Risiken. Doch solange die Bio-Siegel-Kriterien bleiben, ist es auch eine Chance für traditionelle Verbände.
Ob in Discountern oder Bioläden - die Nachfrage nach Bioprodukten steigt immer weiter. Doch weil die Politik versäumt hat, deutsche Biobauern zu fördern, muss immer mehr Bioessen importiert werden.