Die Ampel nach dem Rechtsruck bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen: Kanzler Scholz bleibt trotz der schmerzhaften Niederlagen seiner SPD ruhig wie immer und hält an Innenministerin Faeser fest. Auch FDP und Grüne lecken erst mal ihre eigenen Wunden4–7, 12
Am Sonntag sind zwei Wahlen, aber alle reden nur über die im lauten Bayern. Hessens stiller Ministerpräsident Boris Rhein regiert ohne Schlagzeilen. Dabei gibt es viel zu sagen nach zehn Jahren Schwarz-Grün – von abgeholzten Wäldern bis zum oft verdrängten rechten Terror2–7
Wahlkampf in Hessen: Tarek Al-Wazir, Grüne, regiert hier seit neun Jahren mit der CDU. Warum sich das lohnt, was er besser macht als die Bundesregierung und wie man das Asylrecht schützt3
Neuer Kulturkampf um Ottos alte Witze 13 Schwieriger Wahlkampf für SPD-Hardlinerin Nancy Faeser3 Schlechte Noten für Klimaschutzminister Robert Habeck6
Nach dem desaströsen Wahlergebnis in Hessen zieht CDU-Chefin Angela Merkel die Reißleine. Sie will den Parteivorsitz abgeben und als Kanzlerin nicht erneut kandidieren. Ihre Widersacher Jens Spahn und Friedrich Merz bringen sich in Stellung2,3Die SPD streitet, ob sie jetzt die Groko aufkündigen muss4 Die Grünen kurz vorm Platzen5,12Wer regieren kann und woher die AfD-Stimmen kommen6
Der Sturzflug von Union und SPD geht weiter. Bei der Landtagswahl in Hessen verlieren sie jeweils über 10 Prozentpunkte. Die Grünen holen wie schon in Bayern ein Rekordergebnis. Und die AfD ist jetzt in allen Landtagen vertreten2, 3
Die Union agiert pragmatisch keynesianisch, zur FDP strömt das staatsferne Bürgertum. Die Hessenwahl offenbart eine effektive Arbeitsteilung, die auf linker Seite fehlt.
Üblicherweise beinhalten klare Mehrheitsverhältnisse eine ebenso klare politische Botschaft der jeweiligen Wechselwähler. Davon kann in Hessen keine Rede sein.
Hessen und Hamburg zeigen: Die politische Landkarte wird bunt, nicht rot, Sach- und Identitätspolitik werden neu vermischt. Allein die SPD macht keinen guten Eindruck.
Nach den Wahlen in Hessen und hamburg sind noch keine Koalitionen in Sicht. Immerhin: Optionen sind sichtbar, im neuen Fünfparteiensystem. Die Crux ist die Linkspartei
Die Halsstarrigkeit gegen mögliche Koalitionen in Hessen entspricht nicht nur einer Rhetorik. Gesellschaftliche Gegensätze lassen einen "Konsens der Demokraten" immer schwieriger werden.
Zweiparteien-Koalitionen werden durch die Ausbreitung der Linkspartei immer seltener. Die Optionen in Hessen wären Rot-Rot-Grün - oder eine Tolerierung.
Mit seinem Rat, in Hessen nicht SPD zu wählen, hat Ex-Parteivize Clement die Parteispitze gezwungen, sich hinter Ypsilanti zu stellen - und damit gegen Kohle und Atom.