In der DDR wurde der 8. Mai als „Tag der Befreiung“ gefeiert, in der BRD als Tag der Niederlage beschwiegen. Nun jährt sich der Tag des Kriegsendes zum 75. Mal: Die Schriftstellerin Manja Präkels gräbt nach dem, was war. Und zwei HistorikerInnen diskutieren über gesamtdeutsche Erinnerungskultur20–23
Hier war die Konfrontation der Supermächte einst am sichtbarsten: 30 Jahre nach dem Mauerfall ist der Checkpoint Charlie in Berlin zu einem Rummelplatz verkommen. Wie konnte das passieren?20–22
30 Jahre nach der friedlichen Revolution fragen AutorInnen und taz-RedakteurInnen mit Ostbiografie: Was bedeutet es heute, ostdeutsch zu sein? Und warum wird über manche Dinge immer noch geschwiegen?17–31
1989 ist Christian Paul neun Jahre alt. In den Schulferien wollen seine Eltern in den Westen fliehen. Ihre Fahrt im Trabant beginnt in Magdeburg. Ein Roadmovie4–5
Die Merkel-Freundin im taz-Gespräch über die viel kritisierte Flüchtlingspolitik der Kanzlerin vor drei Jahren: „Das war die Stunde der Wahrheit.“ Braucht die Union jetzt eine konservative Revolution? „Ein großer Irrtum.“ Und wann hört Merkel ganz auf? „Sie weiß, dass sie nicht unsterblich ist“4, 5
Die zweite Welle der deutschen Frauenbewegung begann mit einem handfesten Konflikt: 1968 warf die Studentin Sigrid Rüger beim SDS-Kongress Tomaten auf die Männer. Das ist Geschichte. Aber gestritten wird bis heute: Taugt Beyoncé als feministische Ikone? War im Osten alles besser? Kann eine Frau einen Penis haben? Ist selbstbestimmte Sexarbeit möglich? Und: Das digitale Gedächtnis der Frauenbewegung 2–7,17taz.de/frau
Codewort Picknick:Eine Gruppe von Frauen nahm in den 70ern illegal Schwangerschafts-abbrüche vor – mit Spekulum und umgebauter Fahrradpumpe.Vier von ihnen reden zum ersten mal öffentlich darüber20-22
In den Achtzigern war Aids die Krankheit der Anderen. In Bayern sollten HIV-Positive nach dem Bundesseuchengesetz abgesondert werden. Dann setzten sich Beratung, Prävention und Vernunft durch. Jetzt ist das Ende von Aids in Deutschland in greifbarer Nähe20–22
GEISSLER Er trommelte so laut und rücksichtslos wie kein anderer für Kohl, dann gegen Kohl und am Ende für Attac: Ein Nachruf auf den lernwilligen und wandlungsfähigen Christdemokraten Heiner Geißler ▶SEITE 3
RECHTE GEWALTDeutschland 25 Jahre nach dem rassistischen Pogrom in Rostock-Lichtenhagen: „Es hat sich etwas geändert“, sagt NSU-Opfer-Anwalt Mehmet Daimagüler. „Wir müssen reden“, fordert Zeitzeugin Mai-Phuong Kollath▶SEITE 2, 3