■ Studie im Auftrag der Deutschen Bank: Die Manager um Hermann Josef Abs verdienten am Gold aus den NS-Todeslagern und wußten ganz offensichtlich um seine Herkunft. Ein Teil des Nazi-Golds wurde erst 1995 verkauft
■ New York und Kalifornien wollen 1,5 Milliarden Dollar Entschädigung für Holocaust-Opfer erzwingen. Schweizer Banken bieten bislang 600 Millionen an und drohen, gegen Boykottmaßnahmen zu klagen
■ US-Drohung zeigt Wirkung: Überlebende und Hinterbliebene des Holocaust setzen „Gerechtigkeitsfonds“ der Banken durch. Experte spricht von „Durchbruch“
■ Katholische Kirche erkennt im Dokument zum Holocaust keine eigene Schuld an. Jüdische Gemeinde sieht deutlichen Rückschritt gegenüber früherer Papst-Äußerung
■ Deutsch-tschechischer Zukunftsfonds gestern mit Notenwechsel auf den Weg gebracht. Wirksame Hilfe für Opfer des Nationalsozialismus soll rechtzeitig kommen
■ Nach langer Weigerung ist die Bundesregierung offenbar bereit, doch noch individuelle Renten an osteuropäische Holocaust-Überlebende zu zahlen. Um das Gesicht zu wahren, will Bonn den Umweg über einen Fonds wählen
■ Bundeswehr präsentiert in „Traditionsräumen“ ausländischen Besuchern stolz die Siege der NS-Wehrmacht ohne jede Kommentierung: Verstoß gegen eigene Richtlinien
■ Im Streit um Rentenzahlungen für osteuropäische Holocaust-Überlebende bleibt die Bundesregierung stur. Die Kommission, in der sie mit der Jewish Claims Conference verhandelt, steht kurz vor dem Eklat
■ Koalition und Bündnisgrüne einigen sich darauf, das Bundesversorgungsgesetz zu ändern: Zusatzrenten von NS-Tätern und ihren Angehörigen sollen künftig gestrichen werden. Nur die SPD will bislang nicht mitmachen
■ Überlebende eines Massakers, das deutsche Truppen 1944 bei Delphi verübten, erstreiten Schadenersatz. Die Bundesregierung lehnt jede Zahlung ab. Jetzt kommt der Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte