■ Während das Verfassungsgericht einem Kurden wegen Foltergefahr Asyl zuspricht, wird ein anderer abgeschoben, der an gewalttätigen Protesten beteiligt war
■ SPD verabschiedet sich endgültig von der Koalitionsvereinbarung zum Doppelpaß. Die doppelte Staatsangehörigkeit soll nur befristet gelten. Grüne nehmen Schröder den vorschnellen Kurswechsel und die übereilte Festlegung übel: „Das Maß ist voll“
■ Kanzler Schröder will die doppelte Staatsbürgerschaft „deutlich einschränken“. Die Koalition will ihren Entwurf zur Reform zwar unverändert in den Bundestag einbringen. Danach ist sie aber zu einem Kompromiß bereit.
■ Nach der rot-grünen Niederlage in Hessen will die SPD bei der doppelten Staatsbürgerschaft nun doch den Konsens mit der CDU suchen. Innenminister Schily und die Grünen halten bisher an der vereinbarten Reform fest
■ An diesem Wochenende beginnt bundesweit die Unterschriftensammlung gegen die doppelte Staatsbürgerschaft. Selbst unter den Anhängern der Union ist ein Drittel dagegen. Viele Organisationen kündigen für heute Proteste an
■ In ihrer Unterschriftenkampagne fordert die Union: Vor der Einbürgerung müßten „gelungene Integration“ und eine „klare Entscheidung für Deutschland“ stehen
■ Innenminister Schilys Entwurf zum neuen Staatsbürgerrecht macht keine Konzessionen an die CDU/CSU. Die doppelte Staatsbürgerschaft soll ohne Wenn und Aber gelten und gemeinsam mit den Grünen verabschiedet werden
■ Die Christsozialen stellen gemeinsamen Text für Unterschriftenkampagne gegen den Doppelpaß in Frage, während bei den Christdemokraten die Stimmen für einen Kompromiß mit der Bundesregierung zunehmen