■ Etwa 100.000 Kosovo-Albaner, die seit einer Woche auf beiden Seiten der jugoslawisch-makedonischen Grenze ausharrten, wurden erneut vertrieben. Jugoslawien schließt weitere Grenzübergänge, um Massenflucht zu stoppen
■ Serbien bietet einseitige Waffenruhe zu den orthodoxen Osterfeiertagen an. Nato lehnt erst einmal ab. Grüne fordert neutralen Vermittler für das Kosovo. Internationaler Hilfseinsatz für die wachsende Zahl von Deportierten
■ Zwei Wochen nach Beginn der Nato-Attacke sind über 400.000 Kosovo-Albaner in den völlig überforderten Nachbarländern eingetroffen. Aufnahme der Deportierten in der Europäischen Union bleibt unklar
■ Brüssel: Luftangriffe können nicht so schnell erfolgreich sein. Bombardements jetzt „rund um die Uhr“. UNHCR: Vertreibungen waren lange geplant. EU-Kommissarin Bonino: „Das Dramatischste ist das, was man nicht sieht“
■ 4.000 Kosovo-Albaner pro Stunde flüchten vor serbischer Soldateska nach Albanien. Die EU ist ratlos, was mit den Menschen geschehen soll. Bundesinnenministerium: „Zur Zeit noch keine Flüchtlingswelle nach Europa erkennbar“
■ Trotz massiver Luftangriffe der Nato sind im Kosovo wieder Zehntausende Menschen auf der Flucht. Das westliche Militärbündnis leitet „Phase zwei“ ein und will nun auch serbische Panzer und Truppenteile bombardieren
■ Für die Bevölkerung der südserbischen Provinz haben die Nato-Angriffe auf Jugoslawien keine Erleichterung gebracht: Unvermindert wird die Offensive Belgrads gegen die albanische Bevölkerung fortgesetzt, Tausende fliehen
■ Ecevits Armee bombardiert PKK-Lager im Nordirak und geht gegen die prokurdische Partei Hadep vor. Öcalan klagt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Proteste von PKK-Anhängern in Europa gehen weiter
■ In Guben an der Neiße haben ein Dutzend Rechtsradikale einen Asylbewerber verfolgt. Bei der Flucht durch eine Scheibe verletzte sich Omar Ben Noui so schwer, daß er verblutete. Haftbefehle gegen fünf Männer beantragt
■ Eine Arbeitsgruppe der Innenminister von Bund und Ländern plant, einem großen Teil der abgelehnten AsylbewerberInnen ein humanitäres Bleiberecht zu verweigern. Die Ausländerbeauftragte Beck widersetzt sich
■ Der Kurdenführer versucht erneut, in einem Land Westeuropas Aufnahme zu finden. Sein Privatflugzeug kreuzt zwischen Rotterdam und Athen. Weder Italien noch die Niederlande oder Griechenland lassen ihn einreisen
■ Kurz vor dem Jahreswechsel erreichen Tag für Tag Boote mit Flüchtlingen die Küsten Italiens. Die meisten Menschen kommen aus dem Kosovo und Kurdistan. Die italienischen Behörden sind hoffnungslos überfordert
■ Serbiens Präsident Milošević stimmt nach Nato-Angriffsdrohung der Stationierung von 2.000 internationalen Beobachtern im Kosovo zu. Skeptische Reaktionen im Westen, Zustimmung in Moskau. Nato bleibt einsatzbereit
■ Serbische Truppen vertreiben Albaner, plündern Häuser und brennen sie nieder. 100.000 Menschen auf der Flucht. Deutsche Innenminister wollen erst im November über die Duldung von Bürgerkriegsflüchtlingen entscheiden
■ Der Bundesgerichtshof hebt den Freispruch im Lübecker Brandprozeß auf. Im Gefängnis abgehörte Gespräche des Angeklagten mit seiner Familie hätten berücksichtigt werden müssen. Neuverhandlung jetzt vor anderem Gericht