Jahrzehntelang standen sich Linke und Vertriebene in erbitterter Feindschaft gegenüber. Den Linken war das Vertreibungsschicksal der Deutschen aus dem Osten gleichgültig, wenn sie es nicht sogar als gerechte Strafe für die Verbrechen der Nazis ansahen. Jetzt beginnen die erstarrten Fronten aufzuweichen. In Ostmitteleuropa haben sich demokratische Gesellschaften gegründet, die Massenvertreibungen im ehemaligen Jugoslawien führten auch bei der Linken zu einer Sensibilisierung Flüctenden und Vertriebeen gegenüber. Ein Versuch einer Annäherung ■ von Christian Semler
■ Allianz räumt versehentlichen Angriff auf einen Konvoi im Kosovo ein und schiebt Jugoslawiens Präsident Milosevic die Verantwortung für den „bedauerlichen Vorfall“ zu. Rußland verlangt eine umgehende Aufklärung des „verbrecherischen Akts“
■ Alle 1.400 OSZE-Beobachter verlassen nach dem Scheitern der Pariser Konferenz die Provinz. Die Außenminister Cook und Védrine sehen keinen Anlaß, weiter zu reden. Rußland warnt die Nato erneut vor Luftangriffen auf Serbien
■ Straßengefechte um die 20.000 Einwohner zählende Stadt Orahovac. Viele Tote beim mißglückten Eindringen albanischer Partisanen von Albanien in den Kosovo
■ Sejm verurteilt deutsche Resolution zur Vertriebenenpolitik als tendenziell „gefährlich“ und betont die Unantastbarkeit der Grenzen und des polnischen Eigentums
■ Ausländerpolitik und Euro spalten Frankreichs linke Regierung. Der sozialistische Premierminister rettet seine Mehrheit nur mit Hilfe der konservativen Opposition