Rot-Grün streitet um Zuständigkeit für Energiepolitik. Neuer „Superminister“ will Kompetenz nicht abgeben, die Umweltminister Trittin beansprucht. Sozialdemokraten setzen sich bei Niedriglohn durch, Grüne lassen Wehrpflicht prüfen
■ Energierunde beim Kanzler zerstritten. Die Stromwirtschaft will die – üppige – Restlaufzeit ihrer AKWs in Betriebs- statt Kalenderjahren berechnet haben. Grüne beharren auf schnellerem Abschalten. Kein neuer Gesprächstermin
■ Bundestag beschließt neues Energierecht, das Großkunden bevorzugt. Kosten für Lieferung von Strom bleiben ungeregelt. Opposition will vor Verfassungsgericht klagen
■ Bundesregierung beschließt neues Einspeisegesetz für Strom aus Sonne, Wind und Biogas – mit eingebauter Obergrenze von fünf Prozent. Alle Kunden sollen künftig ihren Elektrizitätslieferanten frei wählen können – aber nur langsam und nur ein bißchen
■ Bundeskanzler verweigert Kohlegespräche, solange die Bergleute Bonn belagern. Kumpel durchbrechen die Bannmeile. Regierung spricht von Erpressung. Gewerkschaftschef ruft zu Unterbrechung der Proteste in Bonn auf
■ Die Bundesregierung kann große Teile des Salzstocks nicht wie geplant erkunden: Das Privateigentum des Atomgegners Graf Bernstorff geht vor. Bonn will neuen deutsch-französischen Reaktortyp von den Atomkonzernen