: Arrest für Feuer am WAA–Zaun.
Nürnberg (taz) - Zu sechs Tagen Arrest verurteilte der Amberger Jugendrichter Bierast einen WAA–Gegner wegen „Herbeiführens einer Brandgefahr“. Der 19 jährige hatte zugegeben, beim Nachschüren zweier Feuer behilflich gewesen zu sein, die Demonstranten am WAA–Zaun am 7. September entzündet hatten. Den Tod eines Polizisten, der beim Absturz eines Hubschraubers umgekommen war, der sich an die Verfolgung der WAA–Demonstranten gemacht hatte, wurde dem Angeklagten nicht angelastet. Der Hubschrauber war auf den Gleisen der Bahnstrecke Schwandorf–Cham gelandet, um Beamte zur Verfolgung der Demonstranten abzusetzen, die Löschversuche vom Helikopter aus behindert hatten. Beim Startversuch war der Helikopter mit einem Schienenbus kollidiert. Einer der fünf beim Absturz schwer verletzten Polizisten starb zwei Wochen nach der Kollision an seinen Brandverletzungen. Jugendrichter Bierast betonte, daß der WAA–Gegner nicht „im entferntesten“ für den Hubschrauberabsturz verantwortlich gemacht werden könne. Der Staatsanwalt konnte dem Jugendlichen einen „gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr“ nicht nachweisen und plädierte wegen des Zündelns auf zwei Wochen Dauerarrest, während der Verteidiger Freispruch beantragt hatte.
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