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Archiv-Artikel

„Armut ist wie Feuer“

betr.: „Was Afrika braucht“ von Akawari-Linuru Atindem, taz vom 8. 7. 05

Der Debattenbeitrag von Akawari-Linuru Atindem wird wahrscheinlich in der Nachrichten-Terrorwelle aus London untergehen, obwohl er genau die Ursachen dieser barbarischen Morde benennt: fehlendes Wissen, Unterdrückung von Frauen und fehlgeleitete Machtverhältnisse überall auf dieser „unserer“ Welt. Er sagt: „Armut ist wie Feuer. Erst wenn man es fühlt, versteht man die Intensität.“

Ich sehe die Bilder von gebildeten Oberschichten, die über die Armut in der Welt debattieren oder Manager mit ihren Investitionsplänen, die wieder eine neue Einnahmequelle – sei es Tourismus oder industrielle Fertigung in Billiglohnländern – erschließen möchten, und ich frage mich: Fühlt ihr eigentlich, was ihr tut? Könnte es nicht sein, dass wir genau die Probleme schufen, deren Folgen wir jetzt in den Medien zu sehen bekommen. Es sind doch die uralten Probleme, die hinter schöngeredeten Wortkaskaden immer wieder versteckt werden. Es sind die Nöte – seien sie psychisch oder gesundheitlich wie bei uns oder materiell wie in den an den Rand gedrängten Ländern, die jetzt mit Ausgrenzung, Gewalt und Krieg gelöst werden sollen. JOHANNES PERTHEN, Hannover und Bremen

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