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Arias–Plan verzögert

■ Internationale Überwachungskommission will jetzt schrittweise Verwirklichung des Arias–Planes / Arias droht Contra–Führern

Panama/San Jose (afp/taz) - Die internationale Überwachungskommission will den fünf Präsidenten der Region empfehlen, die Fristen des Friedensplanes zu verlängern. Das Gremium, dem die Außenminister aus Zentralamerika, den Contadora–Staaten und den Ländern der Unterstützergruppe, sowie Verteter der UNO und der Organisation amerikanischer Staaten angehören, hat die Region vergangene Woche bereist. In ihrem Bericht heißt es, aus dem am 7. August des Vorjahres unterzeichneten Friedensabkommen solle das Prinzip der Gleichzeitigkeit der einzelnen Schritte gestrichen werden, da es einigen Regierungen einen Vorwand geboten habe, ihre Bereitschaft zur Erfüllung von der Haltung anderer abhängig zu machen. Costa Ricas Präsident Oscar Arias hat wenige Tage vor dem morgen beginnenden Gipfel der fünf Präsidenten drei Contra–Führern, die in Costa Rica leben, mit der Ausweisung gedroht. In einem Brief forderte Arias die drei Vorstandsmitglieder des Contra– Dachverbandes „Nicaraguanischer Widerstand“ Alfonso Robelo, Alfredo Cesar und Pedro Joaquin Chamorro auf, das Land zu verlassen oder dem bewaffneten Kampf abzuschwören. Die Contra–Führung ist inzwischen in Guatemala versammelt, um die Lage vor dem Gipfel zu beraten. Denn auch in Honduras, wo die Basen der Rechtsrebellen liegen, hat die Armee die Errichtung neuer Lager verhindert. Die US– Regierung denkt allerdings nicht daran, ihre Schützlinge fallen zu lassen. Außenminister Shultz hat angekündigt, daß Ende des Monats 270 Millionen US–Dollar im Kongreß beantragt würden. Elliott Absoms, Staatssekretär für interamerikanische Fragen, hat die angeblichen „vier Demokratien“ Zentralamerikas aufgefordert, Nicaragua die Hauptschuld für den zögernden Fortschritt des Friedensprozesses zuzuweisen.

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