Manchmal ist ein Verbrechen so groß, dass man es nicht sieht. Man ist mittendrin. Der NSU, der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund, war weder allein, noch ist er tot. Anders ist nicht zu erklären, was um den NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages herum geschieht, der die zehnfache Mordserie aufklären soll. Zum Beispiel Aktenmanipulationen im Jahr 2012
Half der Thüringer Verfassungsschutz dem Neonazitrio Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe 1998 beim Abtauchen? Hatte der Dienst danach weiterhin Kontakt zu ihnen? Dieser ungeheuerliche Verdacht rückt immer näher. Die jüngste Sitzung des Berliner Untersuchungsausschusses lieferte dafür weitere Hinweise
Zehn Morde werden der Terrororganisation NSU vorgeworfen. Noch nach dem neunten Mord im Jahr 2006 lehnte es die Bundesanwaltschaft ab, zu ermitteln. Sie schloss rechtsextreme Tatmotive aus und sprach von einem privaten Rachefeldzug eines Einzeltäters. Wenn es den Untersuchungsausschuss des Bundestags nicht gäbe, wäre das nicht bekannt geworden
Der NSU-Untersuchungsausschuss hat eine wichtige Aufgabe: Hier sollen die zehn rechtsterroristischen Morde der Zwickauer Terrorzelle aufgeklärt werden. Doch er stößt auf massive Widerstände der Sicherheitsorgane. Ein entlarvendes Ausschussprotokoll und ein Kommentar
Der Heilbronner Polizistenmord wirft immer neue Fragen auf. Und sie zielen mitten in den baden-württembergischen Verfassungsschutz (LfV). Ein früherer Geheimdienstler hat jetzt vor dem Berliner Untersuchungsausschuss ausgesagt, dass er den Sicherheitsapparat bereits 2003 über die NSU-Terrorgruppe informiert habe. Ermittelt wurde – gegen ihn. Und was sagt der frühere LfV-Chef und heutige Regierungspräsident Johannes Schmalzl? Er könne sich an nichts erinnern
Sie gelten als Terrorismus-Aussteiger: zehn RAF-Mitglieder, die in den 80er-Jahren in die DDR abgetaucht waren. Doch sind sie dort wirklich geblieben oder waren sie zu Aktionen weiterhin auch in der Bundesrepublik unterwegs? Die Publizistin Regine Igel hat im Stasi-Archiv in Berlin Dokumente entdeckt, die auf Visiten in Stuttgart und Ludwigshafen schließen lassen
Aufklärung im Mordfall Buback, der die Republik seit Jahrzehnten bewegt, sieht anders aus. Das Oberlandesgericht Stuttgart scheiterte jetzt an einer Mauer aus RAF und Staatsschutz. Verena Becker ist zu vier Jahren Haft verurteilt. Allerdings nicht wegen des Dreifachmordes von Karlsruhe, sondern eher wegen ihrer Mitgliedschaft in der RAF. Das politische Attentat auf den Generalbundesanwalt vom 7. April 1977 bleibt ungeklärt. Was in geschwärzten Akten steht, ist ein Staatsgeheimnis. Analyse einer Kapitulation