heute in Bremen: „Wozu gibt es die Null?“
Die Kinder-Uni an der Jacobs-University startet mit Vorträgen zur Mathematik
taz: Frau Beck, wie muss man sich die Kinder-Uni vorstellen?
Kristin Beck, Sprecherin Jacobs-University: Außer den ReferentInnen sind nur die Kinder im Vorlesungssaal. Die Kinder sollen das Gefühl haben, dass es exklusiv um sie geht. Die Eltern können das Ganze per Video beobachten. Das hat dann was vom Sendung-mit-der-Maus-Effekt: Die Eltern lernen nebenbei dazu.
Welche Mathematik-Fragen kamen von den Kindern?
Die waren zum Teil richtig abstrakt: Was ist die größte Zahl? Wozu gibt es die Null? Das sind Fragen, die ins Herz der Mathematik treffen. Für die Kinder zwischen sieben und elf Jahren scheint Mathe und das Spiel mit Zahlen richtig spannend zu sein. Die Langeweile kommt eher später.
Wie ist die Stimmung bei den Vorlesungen?
Da herrscht ganz gespannte Aufmerksamkeit. Die Kinder hängen an den Lippen der ProfessorInnen, oft stellen sie Zwischenfragen. Manchmal wird es ein bisschen turbulent, so dass ich meine „Leisepfeife“ einsetzen muss, um die Aufmerksamkeit wiederherzustellen.
Und wie verkraften die ProfessorInnen das?
Das ist durchaus eine Herausforderung für sie. Die ProfessorInnen müssen sich ja in die Kindersprache und das kindliche Denken einfühlen, da arbeiten sie ihr Wissen noch mal aus einem ganz anderen Blickwinkel auf. Wie nervös sie sind, hängt auch davon ab, ob sie eigene Kinder haben.
Interview: Teresa Havlicek
Heute, um 15 und um 17 Uhr: „Wie und wann wurden die Zahlen erfunden?“, Jacobs-Campus. Infos: www.jacobs-university.de/kinderuni
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