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Zweitkräfte olé

SPD-Fraktion verteidigt Röpkes „Beschäftigungs-Offensive“ und verlangt Klarheit über genauen Einsatz

Bremen taz ■ Die SPD-Fraktion hat sich hinter die umstrittenen Pläne der Sozial- und Jugendsenatorin Karin Röpke (SPD) gestellt, wonach zu Sozialassistenten umgeschulte Erwerbslose als Zweitkräfte in die Kindergärten geschickt werden sollen. Er unterstütze die „Beschäftigungsoffensive“, so Frank Pietrzok, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Die Aushilfskräfte sollten aber nicht die ausgebildeten Erzieherinnen ersetzen, weder auf kurze noch auf lange Sicht. „Als Ersatz für Zivildienstleistende und für spezielle Assistenzprogramme sind sie aber eine hervorragende Möglichkeit“, so Pietrzok.

Vom Jugendressort fordert die SPD-Fraktion jetzt Klarheit, wie die Zusatzkräfte in den Bereichen der persönlichen, der pflegerischen und der pädagogischen Assistenz in die Arbeit der Kindertagesheime integriert werden sollen. Bisher hatte es stets geheißen, dass sie den Erzieherinnen Alltagsaufgaben abnehmen sollen wie zur Toilette bringen oder Schnürsenkel zubinden, damit diese sich verstärkt den Bildungsaufgaben wie Spracherziehung widmen können.

Das von Röpke aufgelegte Programm wird zu großen Teilen von der Europäischen Union bezahlt. Ein Zweitkräfteprogramm sei anders nicht finanzierbar gewesen, sagte Pietrzok. Die extra für das Jugendressort herausgehandelten 4,3 Millionen Euro wären alleine „keineswegs ausreichend, um den gesamten Bereich der Kindertagesbetreuung bedarfsgerecht fördern zu können“.

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