Friedensarbeit in Sandbostel

GEDENKEN Landeskirche unterstützt NS-Gedenkstätte

Die hannoversche Landeskirche will sich in der Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen NS-Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglagers im niedersächsischen Sandbostel friedenspädagogisch engagieren. Sie wolle eine Stelle für diese Arbeit bezahlen, sagte der Bremervörder Superintendent Wilhelm Helmers bei einem Besuch von Landesbischof Ralf Meister am Sonnabend in Sandbostel.

Auf dem 3,2 Hektar großen Areal der heutigen Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel steht ein einzigartiges Ensemble historischer Lagerbauten. Bund, Land, Landkreis und die Reemtsma-Stiftung investieren rund 1,4 Millionen Euro, um einige der Baracken vor dem Verfall zu retten und eine Dauerausstellung aufzubauen.

Die Ausstellung soll in zwei Gebäuden mehrere Zeitphasen dokumentieren: Zwischen 1939 und 1945 waren in Sandbostel etwa 600.000 Menschen interniert. Bis zu 50.000 Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge wurden ermordet oder starben an Seuchen und Hunger. Nach Kriegsende wurden hier SS-, NS-Angehörige und Mitglieder von KZ-Wachmannschaften inhaftiert. Ab 1948 war Sandbostel Zuchthaus, dann Auffanglager für DDR-Flüchtlinge, später Bundeswehrdepot.  (epd)