meinungsstark:
Medaillen für Millionen …
„Olympischer Nationalismus: Nationen verdienen kein Gold “, taz vom 13. 8. 24Ungeduldig warte ich auf den echten taz-Medaillenspiegel – umgerechnet auf die Einwohnerzahl! Rechnet man die Medaillen pro 1 Million Einwohner, steht China mit 0,064 ziemlich weit hinten, Kuba mit 0,9 ziemlich vorne Die USA und Deutschland knapp vor der Ukraine: 0,37, 0,39, 0,33. Ein Land wie Kap Verde mit nicht mal einer halben Million Einwohner und 1 Medaille würde bei dieser Rechnung mit 2 verbucht. Wenn schon Vergleich, dann bitte einer mit Aussage.
Marianne Link, Heidelberg
Bürger, Autos: neuer FDP-Quatsch
„Kürzungsvorschlag der FDP: Stoppt das Bürgergeld-Bashing“, taz vom 13. 8. 24
Ich bin der Meinung dass man die Diäten um 10 Prozent kürzen könnte, um zu sparen. Auch müsste man sich mal über die Spesen und Zulagen der Abgeordneten Gedanken machen. Da kommen auch ein paar Hundert Millionen im Jahr zusammen. Hans Scholten, Nürnberg
Nachdem die Rüstungsindustrie aus allen Nähten platzt, muss nun auch der Autoindustrie zu neuem altem Glanz verholfen werden. Die Herren der FDP wollen der sehr leidenden Autolobby endlich wieder auf die Beine helfen. Unzumutbar, wie die Grünen die Autofahrer diskriminieren und ihre Freiheit einschränken. Die Parkplätze – wenn vorhanden – sind viel zu klein für SUVs. Man mutet armen Müttern, die ihre Kinder in Geigen-, Reit- und Tennisunterricht fahren müssen, zu, in irgendwelche versifften Parkautomaten „Kleingeld“ (!) zu stecken. Sie sind gezwungen, mit ihren Luxus-Boutiquen-Einkäufen durch die ganze Stadt zu laufen. Und da treiben sich asoziale Fußgänger und Radfahrer rum! Und dann schwafeln sie ständig vom gefährlichen Klimawandel, den es doch überhaupt nicht gibt. Das ist pure Angstmacherei – und die Autofahrer sind natürlich an allem schuld.
Ellen Al Saadawe, Riegelsberg
Die Verkehrspolitik der FDP bleibt halbherzig. Schließlich gibt es noch viel mehr Regelungen, die die Freiheit der Autofahrer einschränken: Der Zwang zum Setzen eines Blinkers vor dem Abbiegen zum Beispiel (macht eh kaum noch einer). Oder die lästige und beengende Gurtpflicht und das längst überholte Alkoholverbot am Steuer. Auch durch Wegfall der Führerscheinprüfungen könnten wir unseren Straßenverkehr unbürokratisch mit neuen Verkehrsteilnehmern beleben. Das Verkehrskonzept der FDP ist längst noch nicht zu Ende gedacht. Kurt Lennartz, Aachen
Tschüss, Familienschlachtschiff?
„Abschied vom Familienauto: Die Lüge des Kapitalismus“, taz vom 9. 8. 24
Der „Weltpötter“ macht uns in seiner tollen Umwelt-Kolumne Mut, eine Herakles Aufgabe endlich anzugehen: den Planeten retten! Immer witzig, immer tiefgründig – und nie verurteilt er uns für unsere kleinen Klimasünden, die sich freilich in der Summe zu Riesenschweinereien auftürmen.
Wenn ich einen Beichtvater bräuchte, dann würde ich Bernhard Pötter drum bitten. Und ich erwarte von ihm keine Absolution. Denn morgen, ja morgen, werfe ich die Ölheizung raus und ersetze sie durch eine Wärmepumpe. Und wenn nicht morgen, dann übermorgen … Hilfe, Pötter, so hilf mir doch! Nicolas Damm, Sengenthal
Die Zunahme an schweren und voluminösen Autos im letzten Jahrzehnt konterkariert eine vernünftige Energiepolitik. Autofahren macht Spaß und Leute, die 140 000 Euro in ihren Spaß investiert haben, werden sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, dass ihnen ihr teures Spielzeug verteuert wird. Joschka Fischer soll geäußert haben, dass die affektive Besetzung des Autos in Deutschland dermaßen hoch sei, dass eine Politik gegen das Auto nicht möglich sei.
Joseph Kuehnbach, Frankfurt am Main
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