meinungsstark:
Intersexualität – nicht olympiareif?
„Pro und Contra: Quadratur des Kreises. Handelt das IOC im Fall der vermutlich intersexuellen Boxerin Imane Khelif aus Algerien korrekt?“, taz vom 5. 8. 24
Das „Problem“ existiert meines Wissens schon seit 1964, als Tamara und Irina Press aus der Sowjetunion in der Post-Adenauer-BRD als sogenannte Zwitter diffamiert wurden. Später wurden auch die Leistungen von Jarmila Kratochvilova aus Bulgarien angezweifelt, während Florence Griffith-Joiner aus den USA nur kurz in den Schlagzeilen war und dann als ungedopte Frau akzeptiert wurde. Es lebe der unpolitische olympische Geist … Hartmut Krollmann, Düsseldorf
Deutsche Bahn – nicht einsichtig?
„Untergrabenes Gedenken. In Auschwitz wird der Sinti und Roma gedacht, die vor 80 Jahren von den Nazis ermordet wurden. In Berlin kollidiert derweil Erinnerungskultur mit Verkehrspolitik: Ein neuer S-Bahn-Tunnel könnte ein Mahnmal gefährden“, taz vom 2. 8. 24
Die geplante S-Bahn-Untertunnelung des Denkmals im Berliner Tiergarten für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma ist eine Zerstörung und Vernichtung des Gedenkens an die ermordeten und bis heute diskriminierten und verfolgten Sinti und Roma. Wenn die zuständigen, von der CDU geführten Behörden an diesen zweifellos antiziganistischen, menschenverachtenden Plänen festhalten, ist ihnen der lauteste Applaus der AfD-Nazis sicher. Winfried Grißmer, Hofheim
Dressurreiten – Sieg der Harmonie?
„verboten“, taz vom 5. 8. 24
„verboten“ hat übersehen, dass es in den letzten 50 Jahren eine Weiterentwicklung und auch Feminisierung des Dressurreitsports gegeben hat, die zumindest teilweise mit einer Verbesserung des Tierschutzes einhergeht. Man(n) kann sich natürlich über die „Pferdemädchen“ lustig machen und das Ganze albern finden, wenn man keine Ahnung von Pferden und vom Reiten hat. Aber hier haben zwei Frauen mit ihren Pferden in schöner Harmonie agiert, was man auch beim Zusehen neidvoll erahnen könnte.
Was daran „deutsch“ und rechtsnational sein soll, ist mir schleierhaft. „verboten“ ist eindeutig frauendiskriminierend! Wie wäre es mal mit lästerlichen Kommentaren zum ach so geilen Männerfußball oder zum Triathlon, bei dem – o leider! – der Schütze xy mit dem Schnellfeuergewehr keine Medaille „erschossen“ hat? Das ist olympischer Sport?! Schäm dich, taz! Gerlind Schneider
Krankenversicherung viel zu teuer?
„Es führt kein Weg daran vorbei“, taz vom 3. 8. 24
Natürlich führt ein Weg an den steigenden Kassenbeiträgen vorbei! Die private Krankenversicherung ist ein Anachronismus. Zahlten alle Deutschen in die gesetzliche Krankenversicherung ein, gäbe es keine finanziellen Engpässe.
Ulf Ellwardt, Oldenburg
Darf Kamala Harris links sein?
„Identitätspolitik und Kamala Harris: Divers, aber ziemlich elitär. Ist Kamala Harris ein Vorbild für Frauen mit Migrationsgeschichte? Eher nicht“, wochentaz vom 3. 8. 24
Warum müssen Linke, um ehrlich linke Themen zu vertreten, immer in Sack und Asche gehen und die letzte Mark im Sack umdrehen? Die Geschichte ist so alt wie die Linke selbst. Warum lese ich so etwas auch in der linken taz? Nestbeschmutzung oder Selbstkasteiung?
Warum muss eine schwarze Kandidatin ihre geschiedenen Akademikereltern gegen besitz-, bildungs- und rechtlose Mexikaner/innen austauschen, um sich für Mindestlohn und das Recht auf den eigenen Körper anderer einzusetzen? Zur Präsidentin wird AOC so wenig gewählt werden wie Cory Bush oder Rashida Thalib, dazu werden die USA auch in dreißig Jahren nicht bereit sein. Aber jetzt vielleicht für Kamala Harris.
Stefan Hilbrand, Zürich
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