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Ans Bayerkreuz genagelt

Der neue Deutsche Meister kommt aus einem Vorort

Opportunistentrikotfoto: reuters

Leverkusen. Am Abend des 14. Aprils 2024, etwa gegen 19.45 Uhr, erblickte, sagen wir, Noah Mischewski das schrecklich grelle Neonlicht der westlichen Welt in einem OP-Saal des St. Hedwig-Krankenhauses zu Leverkusen-Schlebusch. Er ward damit zum ersten Kind, das nicht den FC Bayern als Deutschen Meister erleben muss. Das letzte war Justus Steinke, der noch zu Zeiten von Kloppos Dortmunder Doppelschlag geboren wurde, irgendwann im April 2013. Justus ist inzwischen 11 Jahre alt und ist so was wie das Nirvana-Baby des deutschen Fußballs. Vielleicht wird es dereinst irgendwen verklagen. Aber das ist jetzt nicht das Thema. Das Thema ist die Deutsche Meisterschaft für den stinkigsten Vorort der Nation, dessen Bürgermeister nach einem Nachbarstadtteil heißt und dessen berühmtester Sohn nicht von ungefähr Ralf Schmitz ist: Leverkusen! Bayer 04! Die sind tatsächlich Fußballmeister der Herren und Herzen geworden mit einem begnadet guten Trainer und spanisch-schönem Fußball. Auch wir in der Wahrheit wollen es nicht wahrhaben, heben aber trotzdem unser Glas mit Alka Seltzer und sagen: Glückwunsch!

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