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wortwechselReady to kill, ready to eat!Bombs & Meals – yes, Sir!

38.000 Fertigmahlzeiten für 2,2 Millionen hungernde Palästinenser warf die US-Luftwaffe an Gazas Küste ab. Biden versprach sich: Abgeworfen werde die Fracht – „in der Ukraine“

Veröffentlicht 5. März 24: Laut jordanischer Armee schweben diese Hilfspakete über Gaza. Eine gemeinsame Operation von USA, Ägypten und Frankreich aus Amman   Foto: Foto:  Jordan Armed Forces via reuters

„38.000 Mahlzeiten aus der Luft: Nach dem Hilfskonvoi-Vorfall weist Israel die Verantwortung dafür zurück. Die Not in Gaza bleibt groß – abgeworfene Hilfen dürften wenig ändern“, taz vom 4. 3. 24

The show must go on?

American Food Show! 38.000 Mahlzeiten bei 2 Millionen hungernden Menschen kann ich nur als Showeffekt betrachten. Da dürfte eine Mahlzeit auf 1.000 Dollar gekommen sein. Trotzdem ist es allemal mehr, als alle arabischen Staaten für die Palästinenser tun. Rudi Hamm auf taz.de

@Rudi Hamm Israel ist Besatzungsmacht, also ist es Israels Aufgabe, die Menschen zu versorgen und nicht die irgendwelcher anderer Staaten oder Hilfsorganisationen. Peter Manik auf taz.de

„Versorgung Gazas aus der Luft: Kläglicher Offenbarungseid“, taz vom 4. 3. 24

Die Moral stirbt zuerst?

Uff, das hat mir gefehlt – mal so einen Kommentar in der taz zu lesen, und ich bin schwer schockiert, welche mentale Gymnastik vor allem in den Kommentarspalten betrieben wird, um das völkerrechtswidrige und maßlos brutale Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen zu rechtfertigen. Selbstverständlich: der Terror der Hamas war fürchterlich. Aber, jeden Tag im Schnitt 80 tote Kinder – mindestens billigend in Kauf genommen? Menschliche Schutzschilde, wenn es so ist – sind zum Abschuss freigegeben, ohne dass die Moral sich regen muss bei dem am Abzug? SAV auf taz.de

Die Hamas wird aufgefordert, die Waffen niederzulegen, sprich zu kapitulieren. Damit Verbrecher bei Geiselnahmen aufgeben, hat eine Polizei Psychologen und Profiler. Im Kampf gegen die Hamas sind jedoch viele Amateure am Werk, sprich von Hass erfüllte PolitikerInnen und Militärs, die den Gegner physisch und psychisch vernichten wollen. Man muss Unbeteiligte schützen! Stattdessen wurde die Bevölkerung in die Hand der Terroristen getrieben, sprich nach Rafah. Und das Aushungern der Menschen trifft zuallererst die kleinen Kinder und nicht die Terroristen. Folkert Schulze-Kraasch

Man kann nicht monatelang zwei Millionen Menschen beherrschen, ihnen alle Lebensgrundlagen nehmen und zugleich jede Verantwortung für ihr Leben von sich weisen? Die Hamas macht das seit über 10 Jahren … Silicanananopartikel auf taz.de

Terror? Miliz und Staat

Schön, dass die taz auch Journalisten an Bord hat, die eine klare Benennung staatlichen Terrors auch im Falle israelischer Politik nicht scheuen. Wie auch könnte deutliche Kritik und Ablehnung der israelischen Kriegsführung gegen den Milizenterror der Hamas bei dieser Kriegsführung sakrosankt sein, die so deutlich ihre Verachtung zivilen Lebens „der anderen Seite“ mit ungezielten Bomben und Hunger praktiziert. Der archaische Rachewillen der israelischen Regierung, der inzwischen das militärische „Auge um Auge“-Prinzip im Verhältnis 1: 30 umsetzt, ist moralisch unbarmherzig und politisch desaströs, nicht zuletzt prospektiv für Israel selber: Bei den palästinensischen Kindern und Jugendlichen, die diesen Krieg überleben, wird gerade der Humus für eine nächste Terrorgeneration gelegt. Es war ein amerikanischer General, der anlässlich früherer Militäraktionen unter Scharon befand: „Die Israelis siegen sich noch zu Tode.“ Albert Lange, Detmold

In der Summe ein mutiger Kommentar, für den ich mich bedanke. In der deutschen Medienlandschaft ist diese couragierte Stellungnahme leider die Ausnahme. Meiner Ansicht nach sollte die Bundesregierung aufgefordert werden, eine großangelegte Hilfsmaßnahme der EU umzusetzen, um auch die eigene Glaubwürdigkeit als Wertegemeinschaft wiederherzustellen. Vielleicht sollte die EU auch die Verantwortung für die Sicherheit und den Wiederaufbau der zivilen Infrastruktur in der Zukunft übernehmen. Israel muss gezwungen werden, seine Besatzungspolitik auch im Westjordanland zu beenden. Die EU ist der größte Handelspartner Israels. Ohne die Wirtschafts- und Militärhilfe der USA und der EU ist der Staat Israel auf längere Sicht nicht überlebensfähig. Winfried Loy, Oldenburg

„No other Land!“

„Antisemitismus auf der Berlinale: Im falschen Film“, taz vom 26. 2. 24

Schon während ich in der Glotze die Abschlussveranstaltung der Berlinale ansah, dachte ich mir, dass wieder Geschrei über angeblichen Antisemitismus losgehen werde, weil der Film „No other Land“ preisgekrönt wurde und nicht nur die beiden Filmemacher Yuval Abraham und Basel Adra, sondern auch Maria Rissenbeck, Claudia Roth und andere deutliche Worte fanden. Keins davon war antisemitisch! Das Tragen eines Palästinensertuchs oder eines Stoffteils „Cease Fire Now“ ist es auch nicht! Die Gleichsetzung der Berlinale mit der Documenta 2022 ist unangebracht, denn dort gab es – im Unterschied zur Berlinale – tatsächlich antisemitische Bilder. Ob der Militäreinsatz in Gaza ein Völkermord ist oder nicht, ist sicherlich umstritten und erfordert klare Definitionen. Mit Antisemitismus hat das jedoch nichts zu tun. Selbstverständlich gibt es in der Filmwelt wie in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen der BRD Antisemitismus – aber diese Berlinale gehörte nicht dazu. Christine Grab, Schönau

Natürlich darf man Schwachsinn reden. Sich dumm äußern. Oder ein Palästinensertuch auf einer Bühne tragen. Derartiges fällt unter Freiheit der Rede und des Tuns. Und die ist in der Tat bedroht: Muss ich, wenn ich das Massensterben der Zivilbevölkerung in Gaza beklage, immer die Grausamkeit der Hamas erwähnen? Muss ich, wenn ich für die Freiheit von Assange eintrete, sofort das Schicksal von Herrn Nawalny zitieren? Wer hat hier die Deutungshoheit? Wem eine Aussage nicht passt, hat die Freiheit der Gegenrede, inklusive des Rechts auf Unwissenheit. Der eigentliche Skandal besteht darin, dass wir uns alle an Tod und Gewalt gewöhnt haben. Und immer die Schuld beim Gegenüber suchen. Frank Tofern, Hamburg

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