herzensort: Pizzaslices vor Post-Punk-Kulisse
Die Villa ist nicht groß, ein schmales Schaufenster und ein paar Bierbänke, eingerahmt von Graffiti, Kaugummiautomaten und Unmengen an Stickern. Drinnen bunte Wände, ein paar Poster, alles etwas abgeschrammelt. Strukturell ist die Villa di Wow ein Imbiss, wie es in Kreuzberg Dutzende gibt, und doch viel mehr.
Als ein paar italienische Punks sie vor elf Jahren eröffneten, war die Villa rettende Insel im Döner-, Falafel- und Burger-Meer. Inzwischen kann man an jeder Ecke mit Bio-Burrata belegte 14-Euro-Sauerteigpizza Neapolitan Style bestellen – aber halt auch stets diese gedrungene Mehr-Rand-als-Boden-Variante. Nur in der Villa gibt es Pizza New York Style, riesige dreieckige Slices, dezenter Rand, der Käse zieht Fäden. Dazu Sorten wie „Dieo Bäuer“ mit Radicchio, Gorgonzola, Pancetta. Wer will (und wer würde nicht wollen?) nimmt dazu das hausgemachte Chiliöl aus dem gläsernen Totenkopf.
Gute Leute machen gute Pizza zu guten Preisen, und dazu läuft immer auch gute Musik, Post-Punk, Noise, Psychedelic/Prog/Kraut/Sonstwasrock, in amtlicher Lautstärke. Ein richtig guter Laden einfach. Einer, auf den man sich verlassen kann. Michael Brake
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen