meinungsstark:
„Das sollte uns alle politisieren“
Betrifft: „Wenn ich die Zeitung lese“
Hallo liebe Leute, Ich habe ein Gedicht geschrieben über die Hilflosigkeit und Verzweiflung, die ich oft spüre, wenn ich die Zeitung lese: „Katastrophengefühle“. Pik Strohm, 23 Jahre
Wenn es draußen regnet und stürmt / Und sich das Gewitter vor dem Fenster türmt / Wenn die Wassermassen der Flut uns den Atem rauben / Dann verlieren Menschen Hoffnung und Glauben. / Wenn Dürre Pflanzen sterben lässt / Die Natur seit Wochen nichts mehr benässt / Wenn Erde zu Staub zerfällt/ Dann gibt es nichts mehr, was den Menschen hält. / Wenn Wälder in Flammen aufgehen / Und Kinder um Hilfe flehen / Wenn Tiere und Menschen durch Hitze sterben / Dann sind wir nicht mehr weit vom Verderben. / Wenn Menschen in Massen ertrinken / Weil Flüchtlingsboote versinken / Wenn Bomben ganze Dörfer zerstören / Dann sorgt das nur für leichtes Empören. / Wenn Hungersnot Alltag ist / Und sich der Präsident verhält wie ein Terrorist / Wenn Menschen auf der Straße erfrieren / Dann sollte uns das alle politisieren.
Pik Strohm
Die Katastrophe von Bergkarabach
„Deutschland und Bergkarabach: Zynisch und geschichtsvergessen. Die deutsche Bundesregierung nimmt Warnungen vor einem Genozid an Armenier:innen nicht ernst. Ein Skandal, der allerdings nicht verwundert“, taz vom 24. 8. 23
Einer der wenigen wirklich differenzierten Artikel, der die tatsächlichen Gründe benennt. Meine verbliebene Familie lebt derzeit in der Blockade. Danke für den Mut, zu sprechen, und danke dafür, keine Angst vor Konsequenzen zu haben.
Dieser Artikel ist bittersüß, denn er spricht aus, was gerade stattfindet. Er ist bittersüß, weil er auf eine bevorstehende humanitäre Katastrophe aufmerksam macht, die bewusst ignoriert wird. Die Menschen sind nicht betroffen genug. Doch möglicherweise werden sie es sein, wenn mehr darüber gesprochen wird. Deshalb sage ich danke.
Tatevik Oganisyan, Braunschweig
Das Kopftuch – schützt Frauen?!
„die dritte meinung: Das Kopftuch hilft Frauen, ein vor Glotzerei geschütztes Leben zu führen, sagt Rameza Monir“, taz vom 4. 9. 23
So etwas Entsetzliches habe ich lange nicht mehr gelesen. Die Frauen sollen sich schützen, indem sie sich verhüllen?! Das konterkariert tatsächlich alles, was die Frauenbewegung ausmacht.
Die Frauen sind also selbst schuld, wenn sie vergewaltigt werden – warum bedecken sie sich nicht oder bleiben zu Hause? Die Taliban lassen grüßen. Es ist egal, was frau macht: der Angreifer ist schuld und sonst niemand.
Wenn ich ein Mann wäre, diese Kopftuch-Einstellung wäre für mich auch ein Schlag ins Gesicht: Sind Männer wilde Bestien, die über alles herfallen, was nach Weiblichkeit aussieht und sich nicht versteckt?! Was ist das für eine entsetzliche, menschenfeindliche Einstellung? Ich sage bewusst menschenfeindlich, denn sie richtet sich gegen Frauen und Männer! Nochmal zum Mitschreiben: Immer ist der Täter schuld, nicht das Opfer. Antonie Schneider, Bad Homburg
Umweltschädling LNG-Terminal
„Flüssiggas für Deutschland: Flutlicht im Urlaubsparadies“, taz vom 28. 8. 23
Sehr geehrte Frau Kirchner, vielen Dank für den sehr guten Artikel. Es stellt sich ja die Frage, warum die Umweltauswirkungen jeder noch so kleinen Wind- oder Solaranlage im Vorfeld ermittelt werden müssen, wenn hier in Wilhelmshaven so ein massives, lichtverschmutzendes Bauwerk einfach durchgewunken wird.
Wir wollen das positiv angehen und Maßnahmen, wie sie zum Beispiel im Emissionsschutz der Windenergie üblich sind, anwenden. Wir werden den Betreiber seitens meines Ingenieurbüros kontaktieren. Marten Seifert, Busdorf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen