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brief des tages

Weg vom Wachstumsfetisch

„Grüner Neokolonialismus“, taz vom 17. 7. 23

Ich bin wirklich erleichtert, dass Gerhard ­Dilger und Jürgen Vogt in der taz die Si­tua­tion in Lateinamerika und das politische Interesse von Europa so glasklar beschreiben. Der EU und auch Deutschland geht es nur um die Rohstoffe Lithium und Kupfer, aber bestimmt nicht um „Augenhöhe“ zwischen Europa und den lateinamerikanischen Völkern.

Ein kleiner Fortschritt wäre es, wenn Deutschland einen Garantiefonds anlegt, mit dessen Mittel soziale und ökologische Schäden ausgeglichen werden. Wobei es besser wäre, sie würden nicht entstehen. Überall auf der Welt kooperieren Konzerne mit undemokratischen Regierungen oder bekämpfen selbst die einheimische Bevölkerung (Landgrabbing), und wir konsumieren die Güter und lassen uns von verlogenen „Nachhaltigkeitssiegeln“ des TÜV beruhigen. Vor allem müssen die deutschen und europäischen VerbraucherInnen endlich begreifen, was sie mit ihrem Konsum anrichten. Die deutschen Parteien müssen den BürgerInnen endlich reinen Wein einschenken. Es gibt kein grünes Wachstum, das keine Schäden anrichtet!

Jeannette Kassin,Hamburg

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