: Liebe und Hass
Falscher US-Priester sollte Sünden entlocken
Die Amerikaner lernen offenbar doch etwas von Hollywood. So sind die beiden bekanntesten „falschen Priester“ der US-Filmgeschichte Burt Lancaster als betrügerischer Missionar „Elmer Gantry“ (1960) und Robert Mitchum als psychopathischer Wanderprediger Harry Powell in „The Night of the Hunter“ (1953), wo er die legendären Tätowierungen „Love“ und „Hate“ auf den Knöcheln seiner linken und rechten Hand trägt. Wir wissen nicht, ob der „falsche Priester“, der kürzlich in Kalifornien sein Unwesen trieb, entsprechende Tattoos trug, aber jetzt sind seine Auftraggeber von einem Gericht bestraft worden. Von dem Gottesurteil berichtete am Mittwoch die Glaubensagentur AFP: „Falscher Priester sollte Angestellten von US-Restaurant ‚Sünden‘ entlocken.“ Das hatten sich die Chefs der Mex-Food-Kette „Taqueria Garibaldi“ so vorgestellt: Der „Seelsorger“ habe die Mitarbeiter aufgefordert, Verstöße zu beichten, und sie gefragt, ob sie die Firma jemals bestohlen oder ihr anderweitig geschadet hätten. Wie seine filmischen Vorbilder wurde der Gottesmann entlarvt und die Restaurantkette zu einer Zahlung von 140.000 Dollar Schadenersatz an die Angestellten verurteilt. Elmar Gantry und Harry Powell hätten ihren namenlosen Kollegen sicherhöllisch gern kennengelernt.
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