das wetter: Der König (40)
An seinem zweihundertdreiundsiebzigsten Tag als König fiel der Muschinger aus der Rolle. Fiel er doch das erste Mal seit langer Zeit mal wieder auf. Nicht qua seiner Rolle als König, die ihm ob Amt und Siegel und dem ganzen Pipapohastenichtgesehentinnef schon gefühlt im Königinnenmutterleib derb auf den Sack gegangen war, nein, der Muschinger fiel auf, weil er just an seinem zweihundertdreiundsiebzigsten Tag als Kronenhalter schlicht und einfach nicht auftauchte. Noch nicht mal er selbst konnte sich, und hier greifen wir der Geschichte des Muschingers einen kurzen Tag vor, am nächsten Tag, als er wie stets seine wachsweichen Eier im Glas zu sich nahm, daran erinnern, dass er am Tag zuvor, in irgendeiner Form an dieser Welt teilgenommen hätte, und wäre es nur im Bett gewesen. War der Muschinger gar in ein Zeitloch gefallen?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen