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das wetterNebel, 15 Grad

Egal, wo du hingehst, nimm doch das Wetter mit, sagte das Radio eines Morgens zu ihm. Aber er hatte aufgehört, auf das Radio zu hören, wie alle. Das Radio dudelte wie gewöhnlich vor sich hin, es wurde standhaft, es wurde still, obwohl es immer weiter dudelte, sogar bis in das Bad hinein. Aber hinhören, das hatte man verlernt, weil es das Radio selbst nicht mehr wollte. Es hatte seine regressive Phase auf Dauersendung gestellt, es wollte nurmehr brabbeln und säuseln, dudeln und murmeln. Das Wetter müsste erst einmal personalisiert werden, dachte Arthur, von dem hier auch die Rede war, also am Anfang vom Text. Personalisiertes Wetter, das wäre auch eine gute Idee von wegen dem Klimawandel, dachte Arthur weiter. Wandelbar, aber individualisiert, die Frage war nur, ob sich nicht alle im Endeffekt dasselbe Wetter wünschten. Siehe oben.

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