: Stopp heißt Stopp!
Verkehrsexperten klären beschränkte Laien auf
Weil man gesunden Menschenverstand im Straßenverkehr gar nicht genug geringschätzen kann, führt die Obrigkeit Präventionskampagnen durch, die den Bürger vor dem sicheren Unfalltod bewahren sollen. Gestern luden „Bundespolizei, Deutsche Bahn und der ADAC gemeinsam“ ins Hochrisikogebiet an den „Bahnübergang in Chemnitz-Wittgensdorf“, um wagemutige Verkehrsteilnehmer mit nie gehörten „Tipps“ zu verblüffen. „Geschlossene Schranken bedeuten Stopp!“, klärten die Mobilitätsexperten auf und enthüllten erstaunliche Eigenheiten des Schienenverkehrs: „Auf akustische Pfeifsignale achten. Sofort anhalten, wenn sich ein Zug nähert!“ Sobald die Modalitäten im beschränkten Verkehrskindergarten des Lebens geklärt sind, wollen die vereinigten Lehrstühle von Bundespolizei, Deutscher Bahn und ADAC sich kniffligeren Problemen widmen. Erörtert werden soll, ob man wirklich an der Hafenkante halten muss und ob man mit geschlossen Augen rechts überholen darf. Ferner können Automobilisten, Radfahrer und Fußgänger bald die knuffigen Schnupperkurse „Die Straße: Oben oder unten?“ und „Links ist da, wo der Daumen rechts ist“ buchen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen