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Wenn man sich erst traut, als es schon zu spät ist

Schon aus der Ferne sehen wir kleine Flammen, wie sie in der Dunkelheit zu schweben scheinen – wie rumfliegende Glühwürmchen. Wir laufen den verschneiten Pfad, der zum Bahnhof Altglashütten-Falkau führt. Weil alles weiß ist, sieht man die warme Farbe ganz deutlich. Nur was die tanzenden Lichter sein sollen, bleibt ein Rätsel, und warum sie sich bewegen, als gäbe es eine bestimmte Abfolge.

Ist das nächtliches Kampfsporttraining? Eine winterliche Rave-Party? Oder ein geheimnisvolles Ritual? Und wenn ja: Was ist es für eins und welchem Zweck dient es? Mit rutschigen Schritten nähern wir uns langsam dem Mysterium im Schnee. Erst wenige Meter vorm Ziel werden vor unseren Augen große und kleine menschliche Silhouetten sichtbar.

An einem Baum ist eine Gruppe Menschen mit Fackeln zu sehen: Erwachsene und auch Kinder. Wir beraten uns, ob wir sie ansprechen sollen. Und gerade als wir all unseren Mut zusammengenommen haben und zu ihnen wollen, sind sie verschwunden – ganz einfach schweigsam mit dem Feuer in Richtung des nahen Waldes weitergezogen.

Feldberg

1.897 Ein-­woh­ner*in­nen.

Luftkurort am höchsten Gipfel des Schwarzwalds. Bei Tou­rist*in­nen beliebt für Wintersport und ausgedehnte Wanderungen. Über finstere Kulte und heidnische Rituale ist hier zwar nur wenig bekannt – aber was heißt das schon?

Luciana Ferrando

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