5 dinge, die wir gelernt haben:
1Offene Briefe bleiben in Mode
Ein knappes Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gibt es mal wieder einen offenen Brief. Dieses Mal haben sich die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Autorin Alice Schwarzer zusammengetan und prominente Russlandfreund*innen um sich geschart. Sie fordern das Ende der deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine. Das sei eine „Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg“. Bundeskanzler Olaf Scholz solle stattdessen auf Verhandlungen setzen. Wie man mit einem russischen Präsidenten verhandeln soll, der sich an keinerlei Regeln hält und dem man zutraut, sich zu einem Atomkrieg provozieren zu lassen, steht nicht in dem Brief.
2Die Polizei kämpft nicht gegen Dinos
Die sächsische Polizei ist auf der Suche nach Nachwuchs. Speziell auch für die BFE, eine Spezialtruppe, die etwa bei Demonstrationen zum Einsatz kommt. Sie wählt dafür ein martialisches Motiv: drei Beamte in Schutzausrüstung, im Hintergrund die Skylines von Dresden und Leipzig, Feuer, Rauch – dazu ein T-Rex und ein Flugsaurier. Bereit für den Endkampf? So jedenfalls macht das Plakat die Runde. Die Polizei beeilt sich zu versichern, dass jemand nachträglich die Dinos auf dem internen Plakat hinzugefügt habe. In Wahrheit geht es dann doch gegen Nazis – und natürlich gegen mutmaßliche Linksextremist:innen.
3 Der König kommt
König Charles III. reist Ende März nach Deutschland und wird eine Rede im Bundestag halten. Das wurde offiziell bestätigt. Was der Monarch aus London sonst so hierzulande machen wird, ist ein royales Geheimnis. Wir werden es dann also erst aus der Klatschpresse erfahren, die mit Sicherheit ihre Paparazzi hinter jeder Würstchenbude platzieren wird.
4 Es gibt Beef bei Gruner + Jahr
Nachdem der Hamburger Traditionsverlag Gruner + Jahr von RTL und Bertelsmann geschluckt wurde, kommt es jetzt zum Kahlschlag. Hunderte Medienschaffende werden ihre Jobs verlieren, weil Dutzende Magazine entweder eingestellt oder verkauft werden. Während etwa 11 Freunde schon einen Überlebensplan hat, ist die Zukunft des karnivoren Livestylemagazins Beef ungewiss. Das immerhin passt zur Debatte um klimafreundliche Ernährung.
5 Mäuse können ziemlich alt werden
Eigentlich werden Pazifische Taschenmäuse nur ein oder zwei Jahre alt. Ein Exemplar aus dem Zoo von San Diego hat es nun mit einem Alter von neun Jahren und 210 Tagen ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft – als älteste in menschlicher Obhut lebende Maus. Ob sie nach Redaktionsschluss noch am Leben ist, ist nicht bekannt. (SE)
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