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Wenn einem der Arzt einen guten Rat auf den Weg gibt

Berlin-Neukölln

163.800 Ein­wohner*innen.

In Berlin gibt es zwei Marx gewidmete Straßen: Die Karl-Marx-Straße in Neukölln ist die Hauptgeschäftsstraße des Ortsteils und nicht zu verwechseln mit der einst als Stalinallee errichteten Karl-Marx-Allee in Mitte und Friedrichshain.

Sie wünschen …?“, fragt mich der Arzt, als er die Praxistür in der Neuköllner Karl-Marx-Straße aufmacht. Ich bin irritiert, dass der Arzt mich persönlich und auf diese Art und Weise empfängt. Doch die Schmerzen sind stark und deshalb fange ich einfach mal an, ihm die Symptome zu beschreiben.

„Mein linker Arm tut weh, ich kann ihn nicht bewegen …“, sage ich. „Oh! Dann müssen Sie zum Arzt“, fällt er mir ins Wort, mit einem Lächeln im Gesicht.

Da merke ich, dass hier irgendetwas nicht stimmt, aber ich fahre trotzdem fort. „Genau das mache ich gerade“, sage ich. Die Praxis sei geschlossen, ich solle mir eine andere suchen, erwidert er und will die Tür wieder zumachen. „Hier ist Feierabend.“ Ich halte die Tür fest und erkläre ihm, dass die Öffnungszeiten im Internet dann wohl falsch angegeben sind, was bei ihm keine Reaktion auslöst. „Und wenn das ein Notfall ist?“, versuche ich als letzten Strohhalm und warte.

„Wenn das ein Notfall ist, dann gehen Sie auf die Straße, werfen sich auf den Boden und rufen Sie die Feuerwehr“, sagt der Arzt und schlägt die Tür zu. Luciana Ferrando

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