Überfall auf Neonazi

Vier Jugendliche aus der linken Szene sollen Rechtsradikalen brutal zusammengeschlagen haben

BERLIN taz/dpa ■ Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt wegen gemeinschaftlichen Mordversuchs gegen vier junge Leute, die am vergangenen Wochenende einen jugendlichen Rechtsradikalen brutal zusammengeschlagen haben sollen. Die zwei Männer und zwei Frauen zwischen 16 und 21 Jahren gehören laut Medienberichten zur linken Szene. Es gebe den dringenden Verdacht, dass sie eine Tötungsabsicht gehabt hätten, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Gäste eines Cafés hatten die Tat beobachtet und die Schläger festgehalten. Gegen alle vier wurde Haftbefehl erlassen, zwei sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Das Opfer wurde mit Kopfverletzungen ambulant im Krankenhaus behandelt.

Die Staatsanwaltschaft wollte sich zunächst nicht zu möglichen Hintergründen äußern. Es wird vermutet, dass die Tat im Zusammenhang mit einem rechtsradikalen Überfall auf ein Potsdamer Jugendzentrum steht. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs und Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) zeigten sich entsetzt über die Eskalation der Gewalt unter Jugendlichen. AGX