: Wenn das Geld nur für Voguing reicht
Berlin-Mitte
383.360 Einwohner:innen;
wo für die meisten fancy Yoga-Mitgliedschaften ein Statussymbol sind und der Rest bei Urbansportsclub ist
Die Zeit vor Semesterbeginn ist für mich – als Sympathisantin jeglicher Art von physischer Betätigung – die beste Zeit. Nun kann ich mich für Sportkurse unterschiedlicher Unis in Berlin anmelden. Die Entscheidung fällt jedoch alles andere als leicht. Während meines Studiums in Wien habe ich viele Sportarten ausprobiert – von Trampolinturnen über Quidditch bis hin zu Unterwasserrugby. Dafür lohnt es sich, Studierende zu sein! Regelmäßig teilgenommen habe ich nie. Vielleicht waren sie nicht niedrigschwellig genug. Darüber hinaus so unverbindlich. Jetzt, in Berlin ansässig, will ich deshalb auch mal außeruniversitär einen Sport ausprobieren und mich als Teil einer Yoga-Commnunity oder eines Boxclubs fest binden. Nur leider scheinen Nicht-Uni-Kurse in dieser Stadt unbezahlbar zu sein. Deshalb hat es sich bezahlt gemacht, wieder einmal pünktlich zur Freischaltung der Uni-Kursbuchungen vor dem Laptop zu lauern – jetzt habe ich einen Platz fürs Voguing ergattert! Und wenn ich darauf doch keine Lust hab, mache ich einfach mein inzwischen siebtes Gratisprobetraining im glanzvollen Holmes Place nahe der taz-Redaktion. Niedrigschwelliger geht nicht. Betania Bardeleben
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