piwik no script img

Wenn man den Berg vor lauter Bäumen nicht sieht

Falkenstein,

223 Ein­wohner:innen, gehört zur Verbands­gemeinde Winnweiler in Rheinland-Pfalz; ­Ehrenbürger ist Josef Fischer (Bäcker- und Bürgermeister von 1989 bis 2004).

Früher war der Donnersberg mal ein Vulkan. Dann besiedelten ihn die Kelten. Heute betreibt die US Army auf seinem Gipfel die größte Funkstation Westeuropas. Sieht man aber nicht, es ist viel Wald. Auf der Westschulter des Bergs bewacht die Raubritterburgruine Falkenstein einen mittelalterlichen Pass. Steilste Durchgangsstraße Deutschlands, aber kein Durchgangsverkehr auf den engen Spitzkehren.

Bei der Feuerwehr kann man sich Wasser zapfen. 20 Liter für 20 Cent. Anderswo sprudelt Wasser aus dem Berg, da kommen die Leute sogar von auswärts mit ihren Kanistern. Vor allem Ausländer! Sagt der Klempner, der nichts gegen Ausländer hat, sie aber auch nicht mag. Normal halt. Und jetzt tropft das Fallrohr auch nicht mehr.

Nördlich von Falkenstein gibt es ein uraltes Gebiet mit Ferienhäusern – im Osten würde man Datschen dazu sagen. Hier nicht. Hier soll Helmut Kohl einige Sommer verbracht haben. Jahreszeiten schreiten vorüber, Wandergruppen begleiten sie oft ein Stück des Weges. Alle Häuser versinken stetig in dampfendem Grün. Manchmal kauft einer von auswärts, treibt das Grün zurück und fragt nach Trinkwasser. Den sieht man aber selten. Es ist wirklich viel Wald. Arno Frank

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen