meinungsstark:
Mit zweierlei Maß messen
„Erbarmen im Edeka“, taz vom 16. 12. 21
So schafft man von staatlicher Seite aktiv bei jungen Menschen Politikverdrossenheit: Bei drei Jugendlichen, die im Park auf den 18. Geburtstag mit Bier anstoßen, werden die Personalien aufgenommen, und der damit verbundene Bußgeldbescheid in Höhe von 150 Euro flattert demnächst ins Haus. Bei Erwachsenen im Edeka aber zeigt die Staatsmacht großes Verständnis, wenn sie die Maske nicht richtig tragen, selbst im Wiederholungsfall. Die jungen Menschen haben auf die Fragen der Ordnungsmacht ehrlich geantwortet und wussten nichts über die Verbotsbestimmung, die Erwachsenen haben bewusst die Maske falsch getragen. So misst der Staat mit zweierlei Maß – und wie so häufig zum Nachteil der jungen Menschen. Friedhelm Botsch, Eichwalde
Covid-19 – Varianten – Alphabet
„Hilfe, die Buchstaben gehen aus!“, taz vom 30. 11. 21
Herr Umbach kennt sich aus im griechischen Alphabet und erläutert uns unterhaltsam, dass die Wissenschaft nicht ohne die griechischen Buchstaben auskommt. Trotzdem ist ihm ein Fehler unterlaufen. Es gibt nämlich in der vorderen Hälfte des griechischen Alphabets zwischen Delta und Ny noch sieben! weitere Buchstaben, also kein Problem, Buchstaben, die noch nicht anderweitig verbraucht sind, für etwaige weitere Covid-19-Varianten zu finden. Den größten Fehler haben aber die Namensgeber für die neue Variante gemacht: Auf Delta folgt nämlich nicht Omikron im griechischen Alphabet, sondern Epsilon. Warum nun das Omikron für die neue Variante gewählt wurde, das wissen die Götter oder „die wahrheit“?
Bärbel Fortmann, Ulm
Artensterben im Straßenverkehr
„Weniger Verkehrstote“, taz vom 14. 12. 21
Es erschreckt und erstaunt mich immer wieder, dass selbst die Journalisten der taz wenig über das Artensterben berichten, wenn es um Tiere im Verkehrsgeschehen geht. Überfahrene und angefahrene Tier im Straßenverkehr sind fast nie Thema in der Forderung nach einem Tempolimit in Städten, auf Landstraßen oder auf Autobahnen. Was ist los, dass hier nicht hingeguckt, nicht Bezug genommen und natürlich auch nicht berichtet wird. Gibt es keine Tiere auf den Straßen? Sind Tiere keine überfahrenen, verletzten und getöteten Opfer auf den Straßen? Ich verstehe diese Blindheit nicht.
Danita Krüger, Hamburg
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