unterm strich:
Geschichte gerettet: Fotografien vor Archiv-Notfall geschützt
Das Archiv und Dokumentationszentrum des Rom e. V. hat rund 9.000 Fotografien umgebettet. Als die Flutkatastrophe am 15. Juli das Rheinland verwüstete und zahlreiche Archive zerstörte, wurde noch deutlicher, dass eine archivgerechte Verpackung Grundlage dauerhafter Bewahrung ist. Sie kann im Notfall verheerende Schäden verhindern. Entsprechend groß war die Erleichterung im Rom e. V., als ein Bewilligungsbescheid des LVR-AFZ (Brauweiler/Pulheim) zum Ankauf archivgerechter Verpackungen eingegangen ist. Nun wird die Sammlung in Köln sukzessiv erschlossen. Sie beinhaltet die größte Dokumentation der Geschichte(n) von Sinti:ze und Rom:nja hierzulande. Die gegen den Verfall geretteten Fotografien dokumentieren vor allem die Bürger:innenrechtsproteste der Community, den gemeinsamen Kampf gegen Rassismus sowie dramatische Momentaufnahmen rassistischer Übergriffe mit Schwerpunkt Köln und Rheinland.
Theaterstück über Priester-Missbrauch
Laurent Martinez wurde mit acht Jahren von einem französischen Priester missbraucht. Mehr als 40 Jahre später hat er seine Vergangenheit durch ein Theaterstück verarbeitet. Erst kürzlich wurde ein Bericht veröffentlicht, wonach rund 330.000 Kinder in den vergangenen 70 Jahren innerhalb der katholischen Kirche Frankreichs missbraucht worden sind. Die Verantwortung hierfür tragen schätzungsweise über 3.000 Geistliche seit den 1950er Jahren. Mit seinem bereits 2019 uraufgeführten Werk „Pardon?“ will Martinez die furchtbaren Folgen von Missbrauch zeigen und wie wichtig es ist, darüber zu sprechen. Der Autor will mit seinem Stück Menschen, die Ähnliches erlebt haben ermutigen, sich Hilfe zu suchen. Dennoch beklagt der Autor: Es gebe „überhaupt kein Verständnis für die Dringlichkeit“ in der Kirche.
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