taz🐾sachen: Schatzjäger des Kaisers
Ein höchst instruktives, politisch hochaktuelles Buch haben unsere Kolleg*innen Jürgen Gottschlich und Dilek Zaptçıoğlu geschrieben: „Die Schatzjäger des Kaisers“. Es geht um deutsch-kaiserliche Grabungen im Gebiet des damaligen Osmanischen Reichs auf dem Boden der heutigen Türkei. Die Autor*innen fragten sich vor der Recherche: Wie kam eigentlich der weltberühmte Pergamonaltar nach Berlin?
Keine postkolonial inspirierte Bagatelle, im Gegenteil: Während über die Ausstellungsstücke im Berliner Humboldt Forum und über Raubkunst und Restitution bereits intensiv diskutiert wird, bleibt es beim Thema ‚Berliner Museumsinsel‘ merkwürdig still.
Zwar hat Ägypten schon vor Jahrzehnten vergeblich die Rückgabe der Nofretete gefordert, doch was ist eigentlich mit dem Pergamonaltar, dem Milet-Tor der Prozessionsstraße von Babylon und anderen wichtigen Antiken im Pergamonmuseum? Glaubt man der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, in deren Obhut sich alle diese Stücke befinden, war der Erwerb legal und moralisch völlig einwandfrei.
Heute Abend stellen Jürgen Gottschlich und Dilek Zaptçıoğlu die Resultate ihrer Recherchen im taz Talk (18 Uhr, youtu.be/xp7xpB4ZDMw)vor. Fragen des Publikums, also Ihre Kommentare und Erläuterungswünsche, sind hochwillkommen. Schreiben Sie uns einfach unter taztalk@taz.de. Zugeschaltet werden beide zum Auftakt unserer taz-Buchmessentage (alle Termin unter: www.taz.de/talk) direkt aus Istanbul, wo sie gewöhnlich leben. Wir freuen uns auf Sie. (JaF)
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