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Großes Publikum für den Norden

Eine Ode der taz-Geschäftsführung aus gegebenem Anlass

Andreas Marggraf

51, kam 1989 zum Studium nach Bremen und war schon Geschäftsführer der taz bremen und der taz nord. Nach einem Zwischenspiel bei „Ärzte ohne Grenzen“ ist er seit Februar 2019 taz-Geschäftsführer.

Von Aline Lüllmann und Andreas Marggraf

Nachrichten von einem Ort, an dem man mal gelebt hat, sind anders als Nachrichten von Orten, die man nur von der Karte oder von flüchtigen Besuchen kennt. Es sind Meldungen, die unweigerlich mit der eigenen Geschichte, mit Erinnerungen verknüpft sind und deswegen häufig von größerem spontanen Interesse. Durch eine glückliche Fügung verbindet uns beide in der neuen Geschäftsführung ein enges Band mit dem Norden: Andreas war Geschäftsführer der taz nord und hat lange in Bremen gelebt, Aline ist geborene Bremerin mit viel Norden im Herzen.

Wir haben also von uns aus schon ein großes Interesse an den Nachrichten aus der Region und auch am Standort an sich. Aber nicht nur, weil wir Nordlichter sind, liegt uns die taz nord am Herzen. Die Redaktion im Norden ist für die taz eine direkte Verbindung zu vielen engagierten Ge­nos­s*in­nen, zu zivilgesellschaftlich Engagierten, Kulturschaffenden und den Leser*innen, die hier eine besonders hohe Dichte haben. Dies zeigt sich auch über die tägliche Zeitung hinaus in den gut besuchten taz Salons.

Die sinkende Auflage der werktäglichen Ausgabe, die erschwerten Produktions- und Lieferbedingung besonders in ländlicheren Regionen und die vermehrte Nutzung der digitalen Produkte zwingen uns zum Umdenken. Wir müssen unsere Ressourcen besser nutzen, wenn wir die kritische Phase der Transformationen unbeschadet überstehen wollen.

Wir haben im Norden ein Team von erfahrenen und lokal und regional gut vernetzten Re­dak­teu­­r*in­nen. Ihre Kompetenzen werden nun für die ganze Republik gebraucht. Die Stimmen aus den Regionen haben ohnehin auch für Personen außerhalb der Bundeslandgrenzen eine Bedeutung, teils weil es eine persönliche Verbindung gibt, teils weil die dortigen Themen im ganzen Land von Interesse sind.

Aline Lüllmann

36, leitete die Abteilung digitale Transformation bei der taz, bevor sie für zwei Jahre zum Cornelsen-Verlag wechselte. Seit März 2020 ist sie taz-­Geschäftsführerin.

Journalismus kann dann besonders stark sein, wenn er nah an den Menschen und Geschichten dran ist. Und wenn er unterschiedliche Perspektiven aufzeigt, auch weil er von verschiedenen Orten kommt.

Diese Stärke des Journalismus der Kol­le­g*in­nen im Norden wollen wir erhalten und freuen uns deshalb, dass davon zukünftig alle Lesenden profitieren können. Die taz Salons bleiben als interaktives Format natürlich ebenfalls erhalten.

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