Konzerne unterstützen TextilarbeiterInnen: Sicherer in Bangladesch
Kik, Zalando und Tchibo machen mit: Konzerne und Gewerkschaften einigen sich auf ein neues Abkommen für MitarbeiterInnen der Textilindustrie.
Mit der Unterzeichnung verpflichten sich die Unternehmen, die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken des südasiatischen Landes zu verbessern. Das Abkommen sieht unter anderem die Einrichtung unabhängiger Beschwerdestellen vor. Zudem soll in die Gesundheitsvorsorge der NäherInnen und die Gebäudesicherheit investiert werden. Ein Ausschuss überwacht, ob das Abkommen eingehalten wird.
Der Vorgänger-Vertrag („Bangladesh Accord“) war Ende Mai ausgelaufen. Der Accord kam nach weltweiten Protesten nach dem Einsturz des Rana-Plaza-Fabrikhochhauses nahe der Hauptstadt Dhaka im April 2013 zustande. Bei dem Unglück starben mehr als 1.100 ArbeiterInnen. Es machte weltweit auf die Probleme bei der Herstellung von Kleidung aufmerksam. Bangladesch ist nach China der größte Produzent der Branche. Die Vereinbarung erreichte nach Angaben der Beteiligten, dass mehr als 120.000 Sicherheitsrisiken in knapp 1.600 Fabriken behoben wurden.
Die Vertreterin der „Kampagne für Saubere Kleidung“, Gisela Burckhardt, begrüßte die Unterzeichnung. Damit könnten weiterhin verbindliche Regeln für die Textilbranche in Bangladesch durchgesetzt werden. Zugleich forderte sie weitere Unternehmen zur Unterzeichnung auf. „Jeder verantwortungsvolle Konzern muss das machen.“
„Wie das Vorgängerabkommen ist es eine rechtsverbindliche Vereinbarung zwischen Unternehmen und Gewerkschaften“, sagt Nanda Bergstein, Direktorin Unternehmensverantwortung bei Tchibo. In dem erneuerten Vertrag würden grundlegende Elemente weiterentwickelt, etwa die Ausweitung auf andere Länder. Zudem gebe es die Option, das Abkommen auf die Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte auszuweiten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!