leserInnenbriefe:
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Es trifft besonders die Einwanderer
„Die neuen Trinkregeln“,
taz nord vom 12. 6. 21
Die Pläne, den Kiosken im Hamburger Schanzenviertel und St. Pauli das Wasser abzugraben, gibt es schon seit vielen Jahren. Bislang hatte die SPD-Mitte davor zurückgeschreckt, weil das Ganze mit Verkaufsverboten in den Läden umgesetzt werden sollte – und das wäre mit dem Ladenschlussgesetz nicht vereinbar. Nun also dieser Weg. Die Gastronomen freut es. Die haben sich durch die Konkurrenz in ihrer Existenz bedroht gesehen. Was bei der ganzen Diskussion zu kurz kommt, ist, dass viele Kioske in der Hand von Einwanderern sind. Es trifft also fast ausschließlich Menschen mit Migrationshintergrund.
Nfantilla, taz.de
Besser antirassistische Arbeit leisten
„Die neuen Trinkregeln“,
taz nord vom 12. 6. 21
@NfantillaJa, das stimmt, aber auch das ist so einfach nicht. Es gibt eine Menge Kioske, die erst durch die Gentrifizierung entstanden sind. Selbstausbeutung und Alkoholverkauf ohne sanitäre Einrichtungen sind eine Möglichkeit, die astronomischen Ladenmieten zu finanzieren. Das Geschäftsmodell „niedrige Lohnkosten durch Familienarbeit“ ist nicht wirklich etwas, was im Interesse der Menschen unbedingt zu unterstützen wäre. Besser antirassistische Arbeit leisten, sodass diese Form der Ausbeutung nicht mehr nötig ist. Pancho, taz.de
Stadt der Spießer
„Vertreibung im Namen der Verordnungen“,
taz nord vom 12. 6. 21
Die Kritik am Hamburger Senat führt nicht weit genug. Von Beginn an hat es eine Doppelmoral beim Coronakrisenmanagement gegeben, wenn man an die seit März 2020 abgeriegelten Hochschulen denkt, während im HVV kaum Maskenkontrollen stattfinden, oder die Ausgangssperre, während Peter Tschentscher mit dem moralischen Zeigefinger in etlichen Polit-Talkshows zu später Stunde saß. Zum anderen übersehen SPD und Grüne mit ihrer Politik der einfachen exekutiven Antworten, dass sie das Marketing von Hamburg schwer beschädigen, indem sie der Stadt ein äußerst spießiges Image geben.
Rasmus Ph. Helt, Hamburg
Umstellen hätte gereicht
„Szenetypische Hautfarbe?“,
taz nord vom 14. 6. 21
Gut, ich war nicht dabei, aber ist es nicht möglich mit drei Polizisten einen Mann zu umstellen, um ihn zu kontrollieren? Muss man ihn dafür vom Fahrrad reißen?
Senza Parole, taz.de
Unnötige Gewalt
„Szenetypische Hautfarbe?“,
taz nord vom 14. 6. 21
Mal abgesehen vom Rassismus: wenn die wissen, dass der von Wohnung zu Wohnung fährt, hätten sie ihn nicht abpassen und kontrollieren können, wenn er gerade aus einer rauskommt? Dass man ihnen den Rassismus nicht nachweisen kann, ist traurig, aber nachvollziehbar. Aber die Art der Kontrolle ist ja nun wirklich unnötige Gewalt. Iguana, taz.de
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