unterm strich:
Spencer Davis gestorben
Birmingham, Herbst 1963: Es ist dunkel, nasskalt, regnet aber nicht. Wie kriegt man Farbe in den tristen Alltag? Mit Soul und schneidiger Härte, dachte Gitarrist Spencer Davis, trommelte die Brüder Steve & Muff Winwood (Orgel und Bass) sowie Pete York an der Schießbude zusammen und rief die Spencer Davis Group ins Leben, um durch die Clubs zu touren. Die Spencer Davis Group hatte von allen britischen Beatbands den meisten Soul. Und mischte dem R&B-Sound aus den US-Südstaaten die nasskalte britische Härte bei, die die Leute auf der Tanzfläche auf Trab brachte: „Keep on Running“, „Gimme Some Lovin’‘“, „I’m Your Man“, die Hits purzelten, die Spencer Davis Group kam schnell aufs europäische Festland, bereiste die USA und ward auch im Hamburger Starclub gern gesehen. Weiter im Rampenlicht standen bald die anderen Bandmitglieder, die Richtung Rock (Steve Winwood) und Jazz (Pete York) tendierten. Spencer Davis, der seit einem Sprachenstudium fließend Deutsch sprach, wurde Manager, förderte etwa Robert Palmer und Bob Marley, ging in die Werbung, arbeitete beim Fernsehen und reformierte seine Spencer Davis Group nach Lust und Laune. Nun wurde bekannt, dass er 81-jährig an einer Lungenentzündung gestorben ist, „Keep on runnin’“, Spencer.
Rund 70 Kunstobjekte im Berliner Pergamonmuseum beschädigt
Wie am Dienstag bekannt wurde, haben bislang unbekannte Täter bereits Anfang Oktober Dutzende Kunstwerke im Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel mutwillig beschädigt. Dabei handelt es sich um ägyptische Sarkophage, antike Steinskulpturen, aber auch Gemälde des 19. Jahrhunderts, die mit einer Flüssigkeit überzogen wurden. Wie es hieß, sei die Öffentlichkeit „aus ermittlungstaktischen Gründen“ erst jetzt über den Vorfall informiert worden. Ob der berüchtigte bärtige Berliner Koch und Chefverschwörer Attila Hildmann etwas damit zu tun hat, muss nun ergründet werden. Im September hatte der Veganer in einem Chat behauptet, im Pergamonmuseum befinde sich „der Thron des Satans“. Da wird ja sogar der Hund in der Pfanne verrückt.
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