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Pendler sollten zu Hause bleiben

Mehr als 140.000 Beschäftigte pendeln nach Bremen und Bremerhaven. Die Arbeitnehmerkammer fordert nun einen Anspruch auf Homeoffice insbesondere für Pendler*innen auch nach Corona

Viele Betrieb haben gute Erfahrung mit Homeoffice gemacht. Nun sollte es einen Anspruch darauf geben

Ein Recht auf Homeoffice könnte nach Auffassung der Bremer Arbeitnehmerkammer vor allem Beschäftigte entlasten, die auf das Pendeln angewiesen sind, um an ihren Arbeitsplatz zu kommen. Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage von Yougov und Statista sei der Wegfall des Arbeitsweges für die Beschäftigten der größte Gewinn am Homeoffice.

Menschen mit langen Arbeitswegen litten häufiger unter einer Reihe von gesundheitlichen Beschwerden, so der Kammer-Hauptgeschäftsführer Ingo Schierenbeck. „In der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen positive Erfahrungen mit dem Arbeiten von zu Hause gemacht. Deshalb sollte jetzt auch ein Anspruch auf Homeoffice geschaffen werden“, forderte Schierenbeck.

In einer aktuellen Dokumentation nennt die Arbeitnehmerkammer die Zahl von rund 142.700 Beschäftigten (2019), die aus dem Umland zur Arbeit im Land Bremen pendeln. Das seien knapp 25.000 mehr als noch 2002. Auch die Zahl der Pendler in das Umland sei deutlich gestiegen und habe zuletzt bei fast 58.300 gelegen.

Angesichts dieser Zahlen müsse auch der Öffentliche Personenverkehr ausgebaut werden: „Nicht nur die Verbindungen zwischen Bremen und Bremerhaven und in das Umland müssen sich verbessern, auch innerstädtisch muss sich der Nahverkehr weiterentwickeln.“ Die meisten Pendler seien derzeit mit dem Auto unterwegs.

Besonders dynamisch seien die Zahlen der Ein- und Auspendler zwischen Bremen und dem Umland in den Jahren zwischen 2010 und 2016 gewachsen, zuletzt seien sie weniger stark gestiegen. Das Wachstum der Auspendlerzahlen im Jahr 2019 habe nur noch weniger als zwei Prozent betragen, die Zahl der Einpendler sei um 0,3 Prozent zurückgegangen. (epd)

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