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Kollision vor Borkum

In der Nähe der Nordseeinsel rammt ein Schiff eine Windkraftanlage. Drei Besatzungsmitglieder teils schwer verletzt

Von Pascal Patrick Pfaff

Gegen 18.25 Uhr ging der Notruf bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGZRS) ein: 45 Kilometer vor der Nordseeinsel Borkum war am Donnerstag die „Njord Forseti“ mit einer Windkraftanlage kollidiert. Drei Mitglieder der Besatzung wurden dabei verletzt, eines davon schwer. Laut DGzRS wurde diese Person mit einem Rettungshubschrauber ins niederländische Groningen geflogen. Eine weitere kam in eine Klinik in Westerstede.

Offenbar hatte die 26 Meter lange „Njord Forseti“ dabei Glück im Unglück: „Auf dem Steuerbordrumpf, also auf der rechten Seite, gab es einen halben Meter langen Riss“, sagte Christian Stipeldey von der DGZRS: „Den Wassereinbruch hat die Crew aber unter Kontrolle gebracht.“ Ob es indes einen Schaden an der Windkraftanlage gibt, konnte deren Eigentümer-Firma Ørsteds am Freitag nicht sagen: „Das Schiff ist gegen das Fundament des Turms gestoßen. Daher wurde vorläufig eine Turbine heruntergeschaltet.“ Man sei aber optimistisch, die Maschine wieder hochfahren zu können.

Die unter britischer Flagge fahrende „Njord Forseti“ ist ein „Crew Transfer Vessel“, laut Stipeldey also ein „Wasserbus, der die Mitarbeiter eines Windparks hin und her fährt“. In diesem Falle vom Festland zum Offshore-Park „Borkum Riffgrund 1“. Das Areal liegt in einem als „Entenschnabel“ bekannten Nordsee-Abschnitt, der eine ausschließlich deutsche Wirtschaftszone umfasst. „Das ist unser Zuständigkeitsgebiet“, so Stipeldey. „Dort übernehmen wir die Koordinierung für die Seenotrettung.“ Ob das in Not geratene Schiff 500 Meter oder 150 Kilometer vor der Küste liegt, sei dabei einerlei.

Zur Hilfe kam neben dem in der Nähe kreuzenden Offshore-Versorgungsschiff „Siem Barracuda“ auch der neue Borkumer Seenotrettungskreuzer „SK40“.

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