piwik no script img

Kleptomanische Krabbe

Böses Schalentier klaut Kamera von Tierfilmerin

Während hierzulande die Elster als Problem-Fauna Nummer eins ins Sachen Eigentumsdelikte gilt, sackt in Ozeanien der durchaus eindrucksvolle birgus latro – in der Unterwelt auch „Palmendieb“ geheißen – die meiste Beute ein. Dieser bis zu vier Kilo schwere Zehnfußkrebs bewies sein kriminelles Talent unlängst auf den Weihnachtsinseln im Indischen Ozean, berichtete dpa gestern. Eine Naturforscherin von der australischen Western Sydney Universität, die sich beruflich eher für Flughunde interessiert, vermisst nämlich eine Wärmebildkamera im Wert von 6.000 Dollar und berichtete über „einschlägige Erfahrungen“ mit klauenden Kerbtieren: So habe „sie mehrfach verhindern müssen, das die Krebse mit Teilen ihrer Ausrüstung verschwinden“. Auch Rob Muller, Oberaufseher des Christmas Island National Park, attestierte den Viechern „kleptomanische Züge“. Was aber haben die gemeinen Palmendiebe mit dem gemopsten Equipment vor? Vermutlich ihrerseits eine Naturdokumentation drehen, die sich unter den fiesen Klepto-Krebsen großer Beliebtheit erfreuen dürfte. Sie trägt den Arbeitstitel „Die dümmsten Naturforscher der Welt.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen