Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Ohne Mittelalter geht es einfach nicht. Wunderbar anschaulich wird das gar nicht mal so rosige Leben damals im Museumsdorf Düppel präsentiert, wo sechs Bewohner einen vermutlich typischen Tagesablauf um 1200 re-enacten – so genau kann man das ja nicht wissen, die Handwerker*innen orientieren sich an Grabungsfunden – und so das düstere Zeitalter begreiflich machen. Mitmachstationen tun ein Übriges. Beim „Kinderfest“ am Sonntag wird unter dem Motto „Spielen wie in alter Zeit“ ab 10 bis 18 Uhr die sonnige Seite des dunklen Zeitalters beleuchtet. Und da es im Mittelalter keine extra Kinderspiele gab, waren die Freizeitbetätigungen etwas handfester: Beim Tauziehen und Speerwerfen messen sich Groß und Klein, aber nicht ohne Rücksicht auf Verluste. Und weil ohnehin kein großer Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen gemacht wurde, konnten Kinder auch schon Wolle spinnen und Holznägel herstellen. Das können die Kids heute auch ausprobieren. Wer einen Düppeltaler in der Tasche hat (kostet 5 €), kann auch bei allen anderen Aktivitäten mitmachen. Zum Schluss lockt ein Stockbrot zur Stärkung (Ab 18 Jahre 4 €, ermäßigt 2,50 €).
Beim „Schattentheaterfestival Cocolori“ im Figurentheater Grashüpfer sind die Schatten zwar bunt, das Gruseln wird aber auch erprobt. Am „Familiennachmittag“ wagen die Kids am Samstag von 13 bis 16 Uhr den Schritt auf die Schattenseite und basteln Monstermasken oder schaurige Fabelwesen. Dabei gibt es eine Grusellesung mit Magnus Myst, der aus seinem „Das kleine Böse Buch“ vorliest und den lieben Kindern das Bösesein schmackhaft macht (Eintritt frei, Unkostenbeitrag für Materialverbrauch). Um 18 Uhr hat mit „Tropfen Variationen“ ein musikalisches Farbenlichtspiel Premiere. Leute ab 7 Jahren bekommen eine live improvisierte Soundcollage mit Bildern zu sehen und zu hören, während der sich Tropfen für Tropfen eine Geschichte nach der anderen formt (Erwachsene 10 €, Kinder 8 €, Karten 53 69 51 50). Und am Sonntag ist noch einmal „Familiennachmittag“: Ab 12 Uhr stellen die jungen Besucher*innen „Experimente mit Schwarzlicht“ an. Sie erliegen der Faszination von Schatten und Schwarzlicht, bauen „Figuren, Objekte, Gespenster und allerlei gruselige Fabelwesen“ – alles im gnadenlosen Schein der Schwarzlichtlampe. Außerdem schminken sich die Kinder, ob als Pirat, Biene Maja oder Gruselraupe – das bleibt ihnen überlassen. Alles untermalt von Liedern zum Thema Licht und Schatten von Markus von Schwerin (www.theater-treptower-park.de, Eintritt frei, Unkostenbeitrag für Materialverbrauch).
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