Jobs für Arbeitslose: Kritik an Müllers Modellprojekt
Das am 1. Juli in Berlin gestartete Modellprojekt eines sogenannten Solidarischen Grundeinkommens stößt beim Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, auf Vorbehalte. „Ich finde es immer lobenswert, wenn sich jemand um Langzeitarbeitslosigkeit kümmert. Ich finde aber, das Solidarische Grundeinkommen ist problematisch“, sagte Scheele. Sein Kritikpunkt ist die Zielgruppe des Projekts: Beim Solidarischen Grundeinkommen, einer Idee des Regierenden Michael Müller (SPD), werden Arbeitslose in öffentliche Beschäftigung gebracht, die erst seit ein bis zwei Jahren ohne Job sind. Diese Gruppe sollte man nach Scheeles Überzeugung lieber fortbilden oder vermitteln, als sie öffentlich gefördert einzustellen: „Bei öffentlich geförderter Beschäftigung besteht immer die Gefahr des sogenannten Lock-in-Effekts: Man kommt nicht wieder raus.“ (dpa)
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