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Große Namen

Bewährtes und Neues im nördlichsten Bundesland (und drumherum): Das Schleswig-Holstein Musik Festival steht an

Von Alexander Diehl

„Erstmals rücken wir die Violine ins Zentrum unseres Festivals“: Überraschend, denn das Festival, um das es geht, ist das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF). Also eine ganz schön etablierte Angelegenheit – und nun wirklich nicht arm an Violinen. Und doch hat es Intendant Christian Kuhnt der diesjährigen Ausgabe so vorausgeschickt. Und hingewiesen auf einen weiteren Programmpunkt, den es auch längst gegeben haben müsste: eine „Komponisten-Retrospektive, die uns zum Staunen bringen wird“ – für Johann Sebastian Bach.

Nun garantieren weder das Streichins­trument noch der Großkomponist automatisch irgendein Gelingen; hier wie da kommt’s dann doch an aufs Wie: Und erwähnt der Intendant dann noch den Bach’schen Einfluss auf „Genres wie Jazz und Pop“, dann rollen sich bei den Taliban protestantischer Kirchenmusik, und davon gibt es gar nicht wenige, vermutlich die sprichwörtlichen Zehennägel auf.

Dass es aber misslingen könnte, darauf weist nun auch nichts hin: Einmal mehr lockt das SHMF die großen Namen im Dutzend ins nördlichste Bundesland (und umliegende Landstriche), neben der, eben, Star-Violinistin Janine Jansen etwa Sir Simon Rattle und Ton Koopman, der Pianist Evgeny Kissin, Hilary Hahn, Nigel Kennedy, Daniel Hope, Tabea Zimmermann, Edita Gruberová, Sir Andras Schiff und Víkingur Ólafsson – und das oft an Orten, deren bauliche, auch landschaftliche Schönheit wettmacht, dass sie nicht alle der große Elphi-Saal sind.

Neben Bewährtes tritt aber auch Neues. Nach 17 Jahren wird es erstmals wieder ein Musikfest auf Gut Haseldorf im Kreis Pinneberg geben: am 3. und 4. August. Neu im Programm ist das Kinderkulturfest am 29. und 30. Juni in Rendsburg-Büdelsdorf. Es will Kinder auf, klar: spielerische Weise heranführen an Musik und bildende Kunst.

SHMF 2019: 6. 7.–1. 9; www.shmf.de

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